Der Fall sorgt für internationales Aufsehen. Das slowakische Parlament befasste sich am Mittwoch mit dem Tod Chovanecs.
Die wichtigste Wendung ist wohl, dass die Generalstaatsanwaltschaft von Charleroi sich am Mittwoch zum ersten Mal gemeldet hat. In einer Mitteilung schreibt sie, sie sehe keine Beweise, dass die Polizeibeamten eine direkte Schuld am Tod Chovanecs träfe. Das sei auch der Grund, warum der Untersuchungsrichter den Fall im Januar abschließen wollte, ohne die Beamten zu beschuldigen. Die Untersuchungen würden aber fortgeführt, heißt es in der Mitteilung
Zweite wichtige Neuentwicklung im Fall Chovanec: Das Slowakische Parlament verabschiedete am Mittwoch eine Resolution, und zwar mit einer Zweidrittel Mehrheit. Darin fordert es das EU-Parlament auf, eine ehrliche und schnelle Untersuchung des Falls zu überwachen. Die slowakischen Parlamentarier wollen auch, dass die EU-Kommission einer unmenschlichen Behandlung Chovanecs nachgeht. Zuständig dafür wäre der belgische EU-Kommissar für Justiz Didier Reynders. Der war damals 2018, als Chovanec starb, Außenminister.
Das slowakische Parlament erhebt darüber hinaus Einspruch gegen eine ungerechtfertigte Verzögerung bei den Ermittlungen und das Zurückhalten von Beweisen. Etwas, das gestern auch schon Chovanecs Witwe, Henrieta Chovanec, beklagt hatte. Sie sprach von einer Vertuschungsoperation.
Volker Krings