Nach Angaben von "Apache" tauschten sich die Mitglieder der geschlossenen, heißt nicht frei zugänglichen, Facebookgruppe mit dem Namen "Thin Blue Line Belgium" während der Zeit, in der die Journalisten mitlesen konnten, vor allem über Ausschreitungen und Festnahmen im In- und Ausland aus.
Diese Vorfälle seien von den Benutzern rege kommentiert worden. Neben generell schockierender Ausdrucksweise seien dabei auch wiederholt Jugendliche mit Migrationshintergrund zum Ziel übelster Beschimpfungen und Diffamierungen geworden. So seien sie beispielsweise als "Abfall", "Ratten" oder "Ungeziefer" bezeichnet worden.
In anderen Fällen sei Gewalt verherrlicht oder sogar zu Taten ermutigt worden, so "Apache". So hätten sich manche Benutzer ausgetauscht, wie man Festgenommene misshandeln könne. Zu Berichten über die Ausschreitungen an einem Strand in Antwerpen wurde sogar dazu aufgefordert, die Jugendlichen "in die Schelde zu treiben" und "das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen". Laut "Apache" hätten die Moderatoren und andere Mitglieder der Gruppe dieses Verhalten widerspruchslos geduldet.
Mit den Recherchen konfrontiert, äußerte sich das föderale Zentrum für Chancengleichheit und Rassismusbekämpfung, Unia, besorgt über dieses Verhalten von Polizisten in Sozialen Medien.
Boris Schmidt