Das Smishing gibt es schon seit mehr als 20 Jahren. Es lohnt sich für Kriminelle vor allem, seit fast jeder ein Smartphone hat. Der Leiter des Zentrums für Cybersicherheit, Miguel De Bruycker, sagt, dass seine Behörde aus gut informierten Quellen erfahren hat, dass in den nächsten Tagen, vielleicht sogar Wochen, eine Betrugswelle auf Belgien zurollt.
Cyberkriminelle versuchen, per SMS auf persönliche Daten zuzugreifen. Wobei inzwischen nicht mehr nur SMS betroffen sind, sondern eigentlich alle anderen Messenger-Dienste wie iMessage, WhatsApp oder Skype. Was zum Beispiel passiert, ist, dass der Nutzer eine Nachricht von seiner Bank bekommt. Darin wird er davor "gewarnt", dass sich jemand unerlaubt Zugriff zu seinem Konto verschaffen will, um zum Beispiel Geld abzubuchen. Am Ende der Nachricht gibt es eine Telefonnummer oder einen Link, auf den man klicken soll, und da wird nach den persönlichen Daten des Nutzers gefragt - auch nach Passwörtern. Mit den Angaben können die Betrüger dann das Konto plündern. Das ist ein Beispiel für sogenanntes "Bank Smishing".
Ähnliche Betrugsfälle gibt es mit Nachrichten, in denen steht, man hätte einen Preis gewonnen oder müsste eine dringende Geldstrafe zahlen. Am Ende soll man dann seine Daten eingeben oder sie mit dem Bankkartenleser bestätigen. Das sollte man niemals tun, sagt das Zentrum für Cybersicherheit.
Eine echte Nachricht seiner Bank kann man in der Regel daran erkennen, dass sie Informationen enthält, die dem Finanzinstitut bekannt sind, beispielsweise die letzten vier Ziffern der Kreditkarten- oder Kontonummer. Steht in der SMS oder WhatsApp nur ein vager Hinweise auf "Ihr Konto", dann sollte man schon misstrauisch werden. Auch sollte man niemals auf einen direkten Link in einer Textnachricht klicken. Im Zweifelsfall sollte man den Vorgang abbrechen und seine Bank anrufen. Bei der Gelegenheit könnte man mit der Bank ein Tageshöchstlimit für Konto-Transaktionen vereinbaren und so verhindern, dass Unbefugte das Konto komplett räumen.
Die zuständigen Behörden sperren immer wieder Kontonummern, Webseiten und Telefonnummern von Betrügern. Aber allgemein haben es die Ermittler schwer, mit den Betrügern Schritt zu halten. Deshalb gilt die Devise: "Vorbeugen ist besser als heilen". Die Regierung startet deshalb im September eine Kampagne, um die Menschen auf Gauner im Internet aufmerksam zu machen.
Wer irgendwann eine verdächtige SMS oder E-Mail empfangen hat, ist gebeten, das zu melden über die Internetseite safeonweb.be. Da findet man auch noch mehr Details zum Thema Cyberkriminalität und welche Tricks beim Phishing und Smishing angewendet werden.
vrt/jp