Die Mutter, die das Kind nur wenige Stunden nach der Geburt auf dem Parkplatz eines Großkaufhauses in Gent aussetzte, konnte gestern festgenommen werden und hat die Tat unmittelbar gestanden.
Sie gab an, sich nicht um ihr Kind kümmern zu können, weil sie alleinstehend und arbeitslos ist. Die Frau hat bereits zwei Kinder.
Zum Glück wurde der frisch geborene Säugling rechtzeitig gefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Es soll ihm gut gehen.
Aber das "Baby in der Tiefgarage" ist leider kein Einzelfall. Der Gesetzgeber muss endlich eine Initiative ergreifen, um anonyme oder diskrete Entbindungen zuzulassen.
Bei einer "anonymen Entbindung" wird der Name der Mutter nicht in die Geburtsurkunde eingetragen. Das Kind wird zur Adoption freigegeben, und so trennen sich die Wege von Mutter und Kind vollkommen.
Im Fall der "diskreten Entbindung" wird der Name der Mutter zwar auch nicht in die Geburtsurkunde eingetragen, wohl aber in ein zentrales Register bei den Adoptionsbehörden. Dadurch kann das Kind, wenn es später einmal seine Mutter kennenlernen möchte, diese ausfindig machen. Die Mutter muss dann allerdings damit einverstanden sein.
Zwei Gesetzesinitiativen für eine diskrete Entbindung liegen auf dem Tisch, doch konnte durch den letzten Regierungssturz noch nicht darüber abgestimmt werden.
rk/km