Die Geschichte fängt ganz einfach damit an, dass die Stadt Gent im Juni den Liefervertrag mit der Marke Douwe Egberts beendet hatte, um einen Fair-Trade-Kaffee einzuführen. Davon betroffen sind auch fünf städtische Pflegeheime. Dort konnte man mit dieser Umstellung nicht leben. Es wurde protestiert.
Geert Roggemann, Direktor eines der Pflegeheime, sagte dazu, dass man das total unterschätzt habe: "Ich habe vergessen, dass Kaffee das Kokain der Senioren ist." Diese Kaffeesucht will man den Heimbewohnern nicht mehr abgewöhnen. Ein leckerer Kaffee wird im Pflegeheim nicht als Luxus angesehen, sondern als Notwendigkeit.
Protest erfolgreich
Es gibt eine Einigung. Nach einem Gespräch haben die Heimbewohner verstanden, warum die Stadt die Kaffeesorte ausgetauscht hat. Aber die Heimbewohner dürfen sich jetzt selber eine neue Kaffeesorte aussuchen. Das hatten sie auch gefordert. Deshalb finden schon die ganze Woche Verkostungen verschiedener Kaffeesorten statt.
Unter den zuständigen Pflegekräften ist man sich auch einig, dass das psychologisch sehr richtig und wichtig ist, dass die Senioren mitbestimmen können. Das Durchschnittsalter in den fünf betroffenen Pflegeheimen ist 85 Jahre. Da sei ein Teller Pasta noch immer ein exotisches Gericht. Quinoa wollen die Heimbewohner laut Roggemann erst gar nicht essen.
Viele ältere Menschen vergessen, genug zu trinken. Da spielt der Kaffee tatsächlich eine wichtige Rolle. Wenn Milch und Zucker dazukommen, nehmen die Senioren auch wieder etwas Fett und Energie auf.
hln/mz
Eigentlich selbstverständlich, die Heimkosten sind ja nicht unerheblich. Wer bezahlt, darf den Kaffe aussuchen.