Es funktioniert wie das Kinderspiel "Stille Post": Ein Freiwilliger ruft eine einsame Person an und diese ruft wiederum eine andere Person an. Nach acht bis zehn Anrufen erhält der Freiwillige einen Rückruf. So schließt sich der Kreis.
Für manchen einsamen Einwohner ein willkommenes Angebot, sagt Kathy Leyman vom Öffentlichen Sozialhilfezentrum in Peer. Diese Menschen seien nicht nur froh, endlich jemanden zu hören. Einsame seien auch froh, ihre eigene Stimme zu hören, sagt Leyman. Diese Menschen, die das Haus nicht verlassen, haben am Ende des Tages keinen Kontakt. Und deshalb äußern sich Teilnehmer des Telefonzirkels sehr positiv über die Anrufkette.
Einen fremden Menschen anrufen - dazu muss man sich erst mal überwinden. Aber die Stadt Peer hat sich auch da was einfallen lassen, jedenfalls für die Zukunft. Ziel werde es sein, die Menschen aus dem Telefonzirkel einige Male im Jahr zusammenzubringen. Das könne eine schöne Überraschung sein, wenn man die Menschen, die man nur von der Stimme her kennt, auch mal persönlich trifft, so Leyman.
Das Tolle: Mitmachen kann jeder - egal ob einsam oder nicht. Aber, die Stadtverwaltung von Peer versucht, die Zirkel innerhalb eines Dorfes zu organisieren. Denn wer weiß, was sich da noch entwickeln könnte. "Auch wenn es nicht das Hauptziel ist. Vielleicht werden die Teilnehmer mal etwas gemeinsam unternehmen", sagt Leyman.
Wichtig sei aber, dass der Telefonkreis nicht unterbrochen wird. Wenn man merkt, dass jemand auch nach mehreren Versuchen nicht antwortet, ist das vielleicht ein Zeichen, dass es ein Problem gibt. Auch das macht das Angebot für einsame Menschen interessant.
Manuel Zimmermann