Das könnte man denken, denn schon seit ein paar Wochen ist er sehr aktiv in Sachen Graffiti und Streetart. Erst vor zweieinhalb Wochen hat er zusammen mit dem französischen Künstler JR zusammen gearbeitet, und zwar für ein Kunstwerk in Paris. Darauf zu sehen waren die Augen von George Floyd und von Adama Traoré. Beide starben nach Polizeigewalt.
Jetzt hat er schon wieder nachgelegt: Er hat ein riesiges Wandgemälde mit zwei Häftlingen an einer Innenmauer des Gefängnisses von Oudenaarde in der Provinz Ostflandern gemacht. Das berichtet die VRT. Und nach eigenen Angaben setzt sich Schoenaets eben gerne für Menschen ein, „die in der Ecke stehen und denen man Schläge versetzt“.
Matthias Schoenaerts hat letztes Jahr eine Rolle im Gefängnisfilm „The Mustang“ übernommen und befasst sich seitdem mit Haftanstalten und Häftlingen. Er ist der Meinung, was die Lebensumstände der Gefangenen, die Infrastruktur, die Vision im Hinblick auf das Gefängniswesen angeht, müsse sich einiges verändern. Abgesehen davon wollte er mit dieser Aktion auch einfach Leben ins Gefängnis bringen.
Das Resultat ist eine Gefängnismauer mit Rissen, mit betenden Händen und mit einem Gedicht von Julien Schoenarts, dem Vater von Matthias, der ebenfalls Schauspieler war. Alle sind begeistert von der Aktion, auch der dortige Gefängnisdirektor. Der versucht in seiner Haftanstalt mit dem internationalen Projekt "Rescaled" eine andere Haftnorm durchzusetzen: Kleinere Strafhäuser, in denen kleinere Gruppen von Häftlingen zusammen wohnen. Matthias Schoenaerts ist Botschafter von diesem "Rescaled". In Schweden und Norwegen gibt es so etwas schon und dort scheint es auch zu funktionieren, sodass auch die Rückfallquoten sinken.
vrt/lo