Kinderpsychiater Peter Adriaenssens ist gestern vom Justizausschuss der Kammer angehört worden. Dabei stellte er die Schlussfolgerungen aus dem Abschlussbericht der Kommission vor, die sich mit den Missbrauchsvorwürfen in der katholischen Kirche befasste.
Adriaenssens schlug den Abgeordneten vor, die Möglichkeit der Verjährung solcher Taten vorübergehend auszusetzen. Gleichzeitig sprach er sich für eine Anhebung der Verjährungsfrist von zehn auf 15 Jahre aus.
Der zuständige Untersuchungsrichter in dem Ermittlungsfall hat unterdessen dem Anwalt mehrerer Opfer Akteneinsicht gewährt. Dabei geht es um hunderte Dossiers, die im Zuge der so genannten "Operation Kelch" am Sitz des Erzbischofs in Mechelen beschlagnahmt worden waren. Darunter befinden sich die Protokolle der Adriaenssens-Kommission und der persönliche Briefwechsel von Kardinal Danneels.
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