Es geht um die Abteilungen Bodenabfertigung und Reinigung. Swissport Belgium ist für 60 Prozent der Abfertigung am Flughafen Brüssel verantwortlich.
Das Unternehmen steckt schon seit langem in finanziellen Schwierigkeiten und arbeitet seit Jahren mit Verlust. Die Corona-Krise und die darauf folgende Stilllegung des Flugverkehrs hat Swissport dann den Todesstoß versetzt. Das Unternehmen versuchte zwar zuletzt noch zusätzliches Kapital aufzutreiben, das ist aber nicht geglückt, erklärt Inge Simons von Swissport.
Wie die betroffenen Kunden am Brüsseler Flughafen jetzt reagieren werden, könne Swissport nicht sagen. Vor allem für die Fluggesellschaft Brussels Airlines war Swissport ein wichtiger Partner. Nach dem Konkurs will Brussels Airlines einen Notfallplan ausarbeiten, um die Wiederaufnahme der Flüge ab dem 15. Juni zu gewährleisten. Das sagt eine Sprecherin der Gesellschaft.
Gewerkschaften verärgert
Die Gewerkschaften waren davon ausgegangen, dass die Swissport Direktion am Montagmorgen einen Umstrukturierungsplan vorstellen würde. Stattdessen wurde es eine Konkursankündigung. Dementsprechend verärgert sind die Gewerkschaften. Dies sei ohne Konzertierung erfolgt. Am Montag will eine gemeinsame Gewerkschaftsfront über die Folgen und die Vorgehensweise beraten. Aktionen werden nicht ausgeschlossen. Allen sei klar gewesen, dass es dem Unternehmen nicht gut gehe. Mit der Konkursankündigung habe aber niemand gerechnet.
Die Gewerkschaften gehen aber davon aus, dass von den 1.500 Arbeitsplätzen ein Teil erhalten bleiben kann. Es gebe nämlich ein Kollektivabkommen, dass Mitarbeiter von dem Unternehmen übernommen werden müssen, das die Aktivitäten in Zaventem übernimmt. Sandra Langenus, von der sozialistischen Transportgewerkschaft BTB, hofft, das am Dienstag schon mit dem Konkursverwalter einleiten zu können.
Brüsseler Flughafen macht Druck
Der Flughafen Brüssel macht wegen der Konkursankündigung vom Gepäckabfertiger Swissport Druck. Brussels Airport will am 15. Juni wieder den Betrieb aufnehmen. Deshalb sei eine dringende Lösung für die Gepäckabfertigung nötig. Der Flughafenbetreiber bittet auch um mehr staatliche Hilfen für Unternehmen im Luftfahrtsektor, die durch die Corona-Krise besonders hart getroffen wurden.
Cargo, die Frachtabteilung von Swissport bleibt erhalten. Cargo arbeitet in Zaventem und am Flughafen von Lüttich.
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