Egal ob ein Kind, das jetzt nicht mit seinen Freunden spielen darf oder eine Abiturientin, die um ihre Prüfungen und das anstehende Studium bangt: Es gibt viele Probleme, mit denen sich Jugendliche in der Coronakrise herumschlagen müssen.
In der Krise stellen sie sich viele Fragen. Es fehlt ihnen an vielem, dafür steigt der Frust und die Zukunftsfragen häufen sich.
"Da haben die Jugendlichen Recht", sagte der Kinderpsychiater Peter Adriaenssens am Dienstag im flämischen Fernsehen. "Dieser ganze Zustand ist genau das Gegenteil von dem, was sie für ihre Entwicklung brauchen. Sie leben hinter einer Art Barriere, das ist nichts für Jugendliche."
In diesen schwierigen Zeiten haben Jugendliche eine Perspektive nötig: "Und je schneller da ein Datum draufgesetzt werden kann, umso besser."
"Jugendliche können auch denken und müssen transparent erklärt bekommen, was genau das Problem ist", erklärt Adriaenssens. Da unterscheiden sie sich nicht großartig von den Erwachsenen, die gebannt vor der Pressekonferenz des Nationalen Sicherheitsrats sitzen, um zu wissen, was läuft.
Zu den verschiedenen Entscheidungen kommen die entsprechenden Fragen. "Die jungen Menschen können damit umgehen. Man muss es ihnen nur gut erklären, so Adriaenssens.
Aber anstelle von Perspektiven bekommen junge Menschen andere Dinge ständig zu hören: "Dass es eine Katastrophe ist, dass eine ganze Generation für die Kosten aufkommen muss, und dass eine ganze Generation bildungsmäßig verloren ist", sagt Pieter Adriaenssens weiter. "Wer soll denn da noch Lust haben, zu studieren?"
Der Psychiater hofft, dass am ersten Tag zurück in der Schule die Lehrer ihre Schüler nach ihren Erfahrungen und Meinungen fragt. "Die Jugendlichen haben vielleicht ein paar Unterrichtsstunden verpasst, aber fürs Leben gelernt", meint Peter Adriaenssens.
Volker Krings