In der Nacht kamen mehrere Dutzend Personen zusammen. Fahrzeuge wurden in Brand gesteckt. Die Polizei erklärte, es könne am Sonntag zu weiteren Vorfällen kommen. Die Föderalpolizei und weitere Polizeidienste stünden zur Verfügung, hieß es.
Der Tod eines 19-Jährigen bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei hatte in Anderlecht Unruhen ausgelöst. Die Polizei hatte am Samstagabend bereits 43 Personen festgenommen. Trotz Versammlungsverbots waren im Laufe des Tages an mehreren Orten in Anderlecht aufgebrachte Menschen zusammengekommen. Sie waren einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt. Als die Polizei versuchte, die Ansammlungen aufzulösen, eskalierte die Situation. Die Beamten seien zum Teil mit Steinen beworfen worden, hieß es.
Wie die Polizei erklärte, wurde auch eine Dienstwaffe aus einem Polizeiauto gestohlen. Auf Videos war zu sehen, wie ein Mann mit einer Waffe, die er offenbar von einem Polizisten gestohlen hatte, in die Luft schießt.
Die Situation war äußerst angespannt und führte schließlich zu den zahlreichen Festnahmen.
Die Menschen hatten ihren Unmut über den Tod des 19-Jährigen äußern wollen. Der junge Mann war am Freitag mit einem Motorroller vor einer Polizeistreife geflohen und schließlich mit einem Polizeiwagen zusammengestoßen. Dabei kam er ums Leben.
belga/dpa/cd