Es klingt nach dem Klischee schlechthin: Wie kann man die Aufmerksamkeit von Frauen gewinnen und wo trifft man sie ganz bestimmt an? Im Shopping-Center, hat sich die Armee wohl gedacht und hat zwei Pop-Up-Stores eingerichtet, die die Kunden seit Montag über den Arbeitgeber Armee informieren.
Aber von vorne. Dass die Armee Nachwuchsprobleme hat, ist nichts Neues. In den nächsten fünf Jahren werden 10.000 Soldaten in Rente gehen. Nachwuchs wird also dringend gesucht. Alleine in diesem Jahr sollen rund 2.000 neue Kräfte angeworben werden, darunter dann Offiziere, Unteroffiziere, Soldaten und Matrosen. Und gesucht würden eben nicht nur Männer, sondern auch ganz gezielt Frauen, sagt Kommandant Johan Coenen. Es sei 45 Jahre her, dass die erste Frau bei ihnen angefangen habe. Im Moment seien es nur rund neun Prozent Frauen bei der Armee und das müsse sich verbessern. "Wir hoffen, so ihr Interesse zu wecken", erklärte Coenen.
Aber auch junge Menschen zwischen 18- und 34-Jährige gehören zum Beuteschema, erklärt Eric Croquet, Direktor des Lütticher Informationszentrums der Armee am Montag in La Libre.
Deshalb jetzt der Gang ins Einkaufszentrum. Zum ersten Mal versucht die Armee auf diesem Weg, neue Kräfte zu rekrutieren. Der Pop-Up-Store soll eine Art Info-Punkt sein, wo alle Fragen beantwortet werden - von montags bis einschließlich samstags, ganz spontan oder auch auf Termin.
Aber es gibt mehr als nur Infos. Vor Ort sollen auch verschiedene Apparaturen vorgestellt werden, wie zum Beispiel ein F-16-Motor der Luftwaffe, und die Sportlichkeit der Interessenten getestet werden.
Um das Ganze noch attraktiver zu gestalten, werden in Wijnegem Ende Februar Teilnehmer der flämischen Fernsehsendung "Kamp Waes" vorbeischauen. In der Show wurden die Teilnehmer eine Woche lang von der Special Forces Group der Armee herausgefordert, am Ende winkte eine Ausbildung bei der Armee. Jetzt sollen sie als Lockvögel fungieren und von ihren Erfahrungen erzählen.
Die Armee biete hundert verschiedene Berufe, sagt Kommandant Johan Coenen. Davon seien die meisten auch für Frauen sehr gut zugänglich. Aber von alleine würden die sich bisher nicht bei der Armee melden. Ob sich allerdings Interessenten, egal ob Männer oder Frauen, im Einkaufszentrum dem Thema Armee widmen wollen, bleibt abzuwarten. Bis zum 14. März sollen die Läden geöffnet sein.
Lena Orban