Es geht nicht nur um Abfälle, die beim Bierbrauen entstehen, sondern auch um allgemeinen Abfall, der in der Lebensmittelindustrie anfällt. Und wenn diese Reste Viehfutter untergemischt werden, können wichtige Klimagewinne dadurch erzielt werden. Das ist das Resultat einer Studie des Institutes für Landwirtschaft- , Fischerei- und Lebensmittelforschung.
Die Wissenschaftler haben untersucht, was Kühe gut fressen können und was nicht. Ausgangspunkt war die Tatsache, dass es sich bei der Hälfte aller Treibhausgase, die vom flämischen Agrarsektor ausgestoßen werden, um Methan handelt (51 Prozent).
Wird mit dem Zusatz von Biertreber (den Rückständen beim Bierbrauen) und Rapsschrot (das bei der Ölherstellung anfällt) gefüttert, sinkt die Produktion von Methangas bei Kühen aber um 13 Prozent. Und das hat dann einen kleineren ökologischen Fußabdruck bei der Milchproduktion zur Folge.
Die Forscher haben auf Basis der Erkenntnisse aus der Studie ein angepasstes Futter für Milchkühe entwickelt. Dazu haben sie das klassische Sojaschrot, das sonst in Viehfutter zu finden ist, durch Biertreber und Rapsschrot ersetzt.
Der Biertreber, der hauptsächlich aus den Spreu- und Eiweißteilen der Braugerste besteht, führt zu einer langsameren Verdauung im Pansen und regt so die Verdauung an. Durch diese Kombination stoßen die Kühe dann weniger Methan aus. Außerdem müssen keine anderen Rohstoffe mehr gebraucht werden - das Soja kann man dann sparen.
belga/lo/km
Na toll, jetzt sind die Wissenschaftler auch endlich zu dem Schluss gekommen. Nur zur Information: Viele Landwirte, auch aus Ostbelgien, praktizieren diese Art des Fütterns schon seit langem.
Irene Reinertz-Maraite
Halenfeld
den Biertreber kammen früher schon die Bauern bei der Eupener Bierbrauerei für Ihre Tiere holen und das sind ja mindestens 50 Jahre her