Das Defizit werde Prognosen zufolge im kommenden Jahr 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Das sagte Pierre Wunsch, der Gouverneur der belgischen Nationalbank, bei der Vorstellung des Jahresberichts der BNB.
Am Donnerstag hatte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni bei der Bekanntgabe der neuen Wirtschaftsprognosen erklärt, er erwarte so schnell wie möglich eine vollwertige belgische Föderalregierung. Zwar erwarte man in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent für Belgien, doch müsse das Zwölf-Milliarden-Euro-Haushaltsloch schnell angegangen werden.
Warnung vor Ölkrise
Anderer Kritikpunkt: die Klimaneutralität bis 2050. Das sei zwar ein lobenswertes Ziel, doch könne man sich die Frage stellen, wer die Energiewende zahlen werde, sagte Pierre Wunsch. Er befürchtet dadurch eine Preisexplosion und einen Rückgang des Wirtschaftswachstums.
Wenn man keine Kohle, kein Öl oder Gas mehr wolle, werde dies die Preise für diese Rohstoffe ins Unendliche treiben. Man könne dadurch mit einer Ölkrise für eine Dauer von 30 Jahren rechnen. Das zeige das Ausmaß der Herausforderung.
belga/cd