In Folge des Sturmtiefs, das über Belgien fegt, gibt es immer mehr Meldungen über Sachschäden in allen Teilen des Landes. Unzählige Bäume stürzten bereits auf Straßen, aber auch auf Autos und Häuser. Glücklicherweise gibt es bisher noch keine Verletzten zu beklagen.
Auf zahlreichen Straßen ist wegen umgestürzter Bäume kein Durchkommen mehr. Außerdem gibt es viele Meldungen über Dachziegel, Dachteile, Fassadenteile und andere Gegenstände, die auf Bürgersteige oder Straßen heruntergefallen sind.
Die föderale Straßenpolizei ruft dazu auf, das Auto nur in Notfällen zu nutzen, um sich nicht in Gefahr zu bringen. Dies auch mit Blick darauf, dass sich die Situation noch zuspitzen wird. Der Orkan Ciara wird in der Nacht und in den Morgenstunden an Stärke zulegen. Außerdem muss dann mit teils kräftigen Schauern gerechnet werden.
Der Wetterdienst geht außerdem von einer gefährlichen Flut am Montagnachmittag an der Küste aus.
In Lüttich musste die "Place des Guillemins" gegenüber dem Bahnhof zeitweise gesperrt werden. Dort war ein großes Metallstück von einem Gebäude herabgefallen, das sich im Bau befindet. Die Feuerwehr sicherte das mehrstöckige Gebäude. In Lüttich wurde außerdem ein Krisenstab in der Polizeidienststelle eingerichtet.
In Eupen rückte die Feuerwehr bisher zu kleineren Einsätzen aus, erklärte der Kommandeur der Hilfeleistungszone der DG, Holger Pip.
Auch auf dem Gebiet der Hilfeleistungszone Weser, Hoëgne und Plateau hat es Sonntagmittag aufgrund des Sturms bereits mehrere Einsätze gegeben. Umgekippte Bäume, herum fliegende Werbetafeln und Kabel auf der Straße waren vor allem in den Gemeinden Soumagne, Theux und Verviers zu beklagen.
In Brüssel löste sich auf dem Boulevard du Midi ein Teil einer Hausfassade, der zu Boden stürzte. Etwa 20 Hausbewohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Ein Feuerwehrsprecher erklärte, wahrscheinlich habe der starke Wind dazu geführt, dass ein Teil der Fassade abgebrochen sei.
Die Zoos von Antwerpen und Planckendael schlossen bereits um 14 Uhr ihre Tore. Es gelte, die Sicherheit der Tiere, der Mitarbeiter und der Besucher zu gewährleisten, teilten die Direktoren der Einrichtungen mit.
Ein für den Abend geplantes Konzert der Sängerin Angèle in Halle 12 am Brüsseler Heysel wird nicht abgesagt. Das haben die Veranstalter bestätigt. Bei vielen Fans stößt die Entscheidung wegen der gefährlichen Wetterlage auf Unverständnis und Ärger.
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