Betroffen sind Flüge, die nach 17 Uhr in Brüssel ankommen oder von dort starten sollten. Alleine Brussels Airlines streicht 38 Flüge nach Deutschland, Großbritannien, Norwegen, Schweden und Dänemark. Lufthansa hat 14 Flüge abgesagt. Auch KLM, British Airways und Eurowings streichen einige Flüge.
Möglicherweise werden sich noch andere Fluggesellschaften anschließen. Wer für Sonntag einen Flug gebucht hat, sollte sich im Vorfeld auf der Webseite des Brüsseler Flughafens informieren.
Auch an anderen Flughäfen in Europa sind Flüge abgesagt worden: unter anderem auf britischen Flughäfen und am niederländischen Flughafen Schiphol.
Code Orange
Auch im Zugverkehr könnte es zu Problemen kommen. Die Züge werden aus Sicherheitsgründen langsamer fahren. Passagiere müssen sich auf Verspätungen einstellen.
Das Königlich Meteorologische Institut hat die Sturmwarnung auf die Stufe Orange angehoben. Ab dem Mittag und in der Nacht wird mit Sturmböen von bis zu 130 Stundenkilometern gerechnet. Begleitet wird der Sturm von teils heftigen Schauern. Der Code Orange gilt bis Montagvormittag.
Parks und Wälder bleiben geschlossen. An der Küste werden wegen drohenden Hochwassers die Piere geschlossen. Der Sturm hat auch Auswirkungen auf das Sportgeschehen: Für Sonntag sind alle Fußballspiele abgesagt worden. Betroffen sind sowohl die nationalen Divisionen als auch die Provinzklassen. Einige Schulen haben angekündigt, dass sie am Montag geschlossen bleiben.
Das Innenministerium hat die Hotline 1722 für nicht dringende Feuerwehreinsätze freigeschaltet. Die Rettungsdienste rufen dazu auf, während des Sturms - wenn möglich - zu Hause zu bleiben.
Auto stehen lassen
Die föderale Straßenpolizei hat dazu aufgerufen, das Auto möglichst stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen. Unnötige Fahrten sollten wegen des Sturms vermieden werden. Wer nicht auf das Auto verzichten könne, sollte sich auf Hauptstraßen beschränken und nicht durch Waldgebiete fahren.
Die Straßenpolizei ruft außerdem dazu auf, die Geschwindigkeit zu drosseln und das Lenkrad mit beiden Händen zu halten. Seit dem Mittag würden immer mehr Gegenstände auf den Fahrbahnen gemeldet, die eine Gefahr für die Verkehrsteilnehmer darstellten. Dazu gehörten Äste und kleinere Bäume ebenso wie Hinweisschilder oder Absperrungen an Baustellen.
Windräder schalten automatisch ab
Der Sturm hat auch Auswirkungen auf die Stromproduktion. Wenn zu viel Wind ist, schalten sich Windräder automatisch ab. Der Stromnetzbetreiber Elia erwartet, dass dadurch weniger Strom produziert wird - rund 1.400 Megawatt. Das entspricht der Stromproduktion von eineinhalb Atomkraftwerken.
Elia rechnet allerdings nicht mit Engpässen bei der Stromversorgung. Das sagte Marleen Vanhecke von Elia in der VRT. Der Vorteil des Sturms sei, dass man sich darauf vorbereiten könne. Es könnten Maßnahmen getroffen werden, um die Stromversorgung zu garantieren.
vrt/belga/est/mh