Seit einiger Zeit gibt es die sogenannte eBox. Das ist ein gesichertes Portal im Internet, das jeder Bürger nutzen kann, wenn er sich dort angemeldet hat. Dort erhält man dann Zugang zu seinen persönlichen Informationen - und da würden auch Strafzettel für Falschparken oder zu schnelles Fahren landen. Die Behörden verschicken also keine einfachen E-Mails, die womöglich noch als Junk aussortiert werden.
Die eBox soll die zentrale Sammelstelle für Dokumente und Informationen sein, die Behörden mit einem registrierten Bürger austauschen. Das machen zunächst die föderalen Dienste mit. Etwa wenn es darum geht, Angaben zur Rente einzusehen oder auch Informationen einzugeben. Künftig sollen aber auch Gemeinden oder andere Behörden von Regionen und Gemeinschaften diese eBox nutzen können, um auf einem sicheren, digitalen Weg durchs Web mit den Bürgern zu kommunizieren.
Aktuell nutzen rund 830.000 Bürger diese eBox und es werden immer mehr. Dazu muss man sich online anmelden. Das ist zwar nicht ganz so einfach wie etwa ein E-Mailkonto einzurichten. Schließlich geht es hier um sehr sensible Informationen - entsprechend abgesichert ist das System.
Die Behörden wollen ihr Angebot in Zukunft weiter ausbauen. Im Moment gibt es neben Föderalen Diensten nur ein paar Dutzend Gemeinden, die den Service nutzen, vor allem in Flandern und Brüssel. Die nutzen das Portal dann auch, um etwa Rechnungen für eine Kinderkrippe zuzustellen. Laut Justizministerium wächst die Zahl der Nutzer und der Angebote aber kontinuierlich an.
Aber zurück zu den Strafzetteln: Angenommen, man wird geblitzt, dann landet der Strafzettel mit der Zahlungsaufforderung in der persönlichen eBox. Und weil man da wohl nicht jeden Tag reinguckt, wird man von der eBox über eine gewöhnliche E-Mail informiert, dass ein wichtiges Dokument in der eBox wartet. Dann kann man online seine Rechnung begleichen. Das ist effizienter, spart Arbeitszeit, den klassischen Postweg und Papier. Falls man es aber trotzdem vergisst, in die eBox zu schauen, kommt die Mahnung aber trotzdem auch nochmal per Post auf Papier.
meuse/okr