Es war eine Zufallsentdeckung: Ein Kühlwagen sollte am Donnerstagvormittag im Hafen von Zeebrugge eigentlich nur umgeladen werden. Als man die Türen zum Laderaum öffnete, kamen 23 Flüchtlinge zum Vorschein. Sie alle stammen offenbar aus Eritrea bzw. dem Sudan, darunter drei Frauen, aber keine Kinder.
Nach Angaben der Föderalen Polizei wollten die Transitmigranten über Zeebrugge nach Großbritannien. Sie waren in vergleichsweise gutem Zustand. Im vergangenen Oktober waren ja in der Nähe von London in einem Kühlcontainer 39 Leichen entdeckt worden; ebenfalls Flüchtlinge.
Dennoch, so wetterte Carl Decaluwé, der Gouverneur der Provinz Westflandern, in der VRT: Nach De Panne, wo am Dienstag beinahe 14 Menschen ums Leben gekommen waren bei dem Versuch, den Ärmelkanal mit einem Boot zu überqueren, sei das jetzt schon das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass sich Transitmigranten in Lebensgefahr begeben, um nach England zu gelangen.
Man brauche dringend zusätzliche Mittel, um den Menschenschmuggel wirksam bekämpfen zu können. Aber anscheinend, so sagt Decaluwé, müsse es erst Tote geben, damit gewisse Verantwortliche endlich aufwachen.
belga/vk/rop