Chlorpropham ist ein chemisches Produkt, das von vielen Kartoffel-Produzenten benutzt wird. Und das macht es möglich, Kartoffeln sechs bis acht Monate zu lagern, eben ohne Keimbildung. Bis spätestens Oktober haben jetzt die Produzenten in Belgien Zeit ihre nationalen Zulassungen zurückzuziehen.
Davon betroffen sind die nächsten Kartoffelerträge. Die werden in Belgien um den Monat September herum geerntet. Wenn das Chlorpropham bei der Kartoffel angewendet wird, ist natürlich die höchste Konzentration in der Schale. In den darunter liegenden Schichten nimmt die Konzentration ab. Für die Produzenten ist das Verbot eine unangenehme Überraschung, weil es auch das am weitesten verbreitete Mittel ist.
Pierre Lebrun, ein Diplomlandwirt, sagte am Mittwoch in der Zeitung La Meuse, dass es zwar Alternativen für das Mittel gebe, die seien aber zwischen zwei- und achtmal so teuer. Und wer wird das am Ende bezahlen? Er sagt, vermutlich der Verbraucher.
Belgapom, die belgische Vereinigung im Kartoffelhandel, sieht das etwas entspannter. Die sagt, der Anstieg der Preise für den Verbraucher werde nur minimal sein. Es würden bereits viele Kartoffel gar nicht mehr damit behandelt. Davon noch betroffen seien sowieso hauptsächlich Kartoffeln, die von Januar bis Juni haltbar gemacht werden müssen. Das sind vor allem Frittenkartoffeln. Von ihnen würden zudem viele exportiert - auch in Länder außerhalb der EU.
Die EU ist bisher die einzige Institution, die das Mittel verboten hat. In den USA ist es zum Beispiel immer noch erlaubt.
Es wird vermutet, dass das Mittel krebserregend ist. Dazu gibt es allerdings noch keine ausreichenden Beweise. Außerdem soll das Mittel Einfluss auf die Schilddrüse haben.
meuse/lo