Khattabi sei Opfer einer Kampagne gegen sie geworden, teilten nach der Abstimmung gleich mehrere Grünen-Politiker mit. N-VA und Vlaams Belang hätten bewusst "Fake News" über Khattabi verbreitet. Die beiden Parteien hatten schon vor der Abstimmung angekündigt, nicht für Khattabi zu stimmen.
Sie werfen der Ecolo-Politikerin ihre politischen Überzeugungen, darunter ihre Haltung in Asylfragen, eine mangelnde fachliche Eignung und eine zu große Nähe zu Nichtregierungs-Organisationen vor. Der N-VA-Senator Karl Vanlouwe begründete nach der Abstimmung seine Ablehnung gegenüber der RTBF wie folgt: "Madame Khattabi ist als Aktivistin bekannt. Sie ist zum Beispiel für offene Grenzen. Für uns ist das schon ein Problem."
Außer den Senatoren von N-VA und Vlaams Belang stimmten allerdings auch acht weitere Senatoren im entscheidenden zweiten Wahlgang nicht für Khattabi. Wer sie sind, ist bislang nicht bekannt. Khattabi hätte 40 der 60 Stimmen erhalten müssen, aber nur 37 Senatoren im ersten und 38 im zweiten Wahlgang stimmten für sie.
Die Ernennungsprozedur eines neuen Verfassungsrichters muss jetzt von neuem beginnen. Der Kandidat muss wieder aus den Reihen der Grünen kommen.
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