Nach den Berechnungen des Fachzentrums arbeitet eine Entbindungsstation erst ab 557 Geburten im Jahr kostendeckend. 17 der 104 Stationen in Belgien erreichen dieses Minimum nicht.
Gesundheitsministerin Maggie De Block hat bereits auf den Bericht des KCE reagiert und will die Abteilungen, die nicht kostendeckend arbeiten, schließen lassen. Dadurch werde Geld frei, das man anderen Abteilungen zukommen lassen könnte.
Laut RTBF zählt auch die Entbindungsstation im St. Nikolaus Hospital Eupen zu denen, die von der Schließung bedroht sind. Gesundheitsminister Antonios Antoniadis kündigte in einer Pressemitteilung an, dass sich die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft mit allen Mitteln für den Erhalt der Entbindungsstation in Eupen einsetzen wird.
Betroffen von einer eventuellen Schließung wären auch die Entbindungsstationen in Huy und der Klinik Sainte-Elisabeth in Heusy. Der Verwaltungsratspräsident des Centre Hospitalier Chrétien, René Thissen, erklärte in einer ersten Reaktion, man werde in die Offensive gehen. Thissen stellte klar, dass in Heusy 2018 weniger als 557 Kinder zur Welt kamen, die Zahl der Geburten im letzten Jahr aber bei 650 lag.
Auch PS, Ecolo und CD&V sowie der Fachverband der Hebammen sind gegen die geplanten Schließungen.
Laut aktuellem Gesetz muss jede Frau im gebärfähigen Alter eine Entbindungsstation innerhalb von 30 Autominuten erreichen können.
Entbindungsstation Eupen: DG-Regierung und Krankenhaus wollen sich für den Erhalt einsetzen
vrt/belga/rtbf/mitt/meuse/sh/mh/vk
auf der website von VRT NWS gibt es einen Artikel "Ons land heeft te veel ziekenhuisafdelingen waar bevallingen gebeuren" an dessen Ende eine sehr aufschlussreiche Karte von Belgien ist. Man erkennt, dass für Maggie De Block (beschämend bei der Intelligenz eines Arztes) einfach nur Belgien in Mehrzahl Flamen und Minderheit Wallonen besteht. Man erkennt, dass Eupen geschlossen werden soll, eine Klinik daneben (bereits französischsprechend) auch, so dass jeder, der deutsch behandelt werden will nach St. Vith fahren muss, sicherlich mehr als eine halbe Std Fahrt. Und wenn diese 50 km Regelung bestehen soll, müssten verschiedene neue Kliniken in den Ardennen dazukommen. Erst recht, wo das Fahren in Bergen und Kurven und weniger Autobahnen viel mehr Zeit braucht. Aber sie handelt nach dem Gießkannenprinzip. Und ansonsten verteidigt sie nie ihr Ressort, um möglichst guten Service zu leisten, sondern denkt nur an Ersparnisse.