In Lokeren wird der neue Personalausweises eingeführt. Es ist ein Systemtest. Nach Lokeren soll die Testphase auf 24 andere Gemeinden ausgeweitet werden. Mit dabei ist auch die Stadt Eupen. Ziel ist, dass alle Gemeinden des Landes im Sommer mit dem neuen System ausgestattet sind.
Neu ist dann, dass wir unseren Fingerabdruck registrieren lassen müssen. Betroffen sind auch alle Jugendliche, die einige Monate vor ihrem zwölften Geburtstag eine Einladung der Stadtverwaltung für ihren ersten Personalausweis erhalten. Sie müssen künftig beim Erstellen des Ausweises beide Zeigefinger auf einen Scanner legen. Dieser Scan wird das Standardverfahren für alle Ausweise, also auch für Erwachsene, die eine neue Identitätskarte erhalten werden.
Aus Datenschutzgründen umstritten
Datenschützer fühlen sich ein wenig überrumpelt. Gegen die Einbindung der Fingerabdrücke wird sogar prozessiert. Bevor die Fingerabdrücke auf der Karte landen, werden sie in einer zentralen Datenbank zwischengespeichert. Lange war nicht klar, dass auch Minderjährige ihre Fingerabdrücke abgeben müssen. Aber am 20. Dezember wurde der königliche Erlass veröffentlicht, der das gesamte Verfahren beschreibt.
Ist die Identitätskarte ausgehändigt, werden die Fingerabdrücke in der zentralen Datenbank gelöscht. Sie sollen nirgendwo aufbewahrt werden, sondern nur noch auf dem Personalausweis zu finden sein, das heißt über den Chip. Die Fingerabdrücke sind aber nicht sichtbar auf dem Personalausweis.
Mit dem Personalausweis mit Fingerabdruck soll Identitätsdiebstahl und Terrorismus verhindert werden. Bislang haben die Sicherheitsbehörden nur das Foto auf dem Personalausweis, mit dem sie kontrollieren können, ob die Person auch die Person ist, die sie vorgibt zu sein.
Kritiker sagen, dass hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird - gerade weil auch Minderjährige von der Maßnahme betroffen sind.
meuse/standaard/mz