1,1 Prozent mehr Lohn für alle Branchen – darauf hatten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer vor knapp einem Jahr in ihren interprofessionellen Lohnverhandlungen geeinigt. Bei einem Bruttostundenlohn von durchschnittlich 11,50 Euro für die Beschäftigen im Dienstleistungsscheck-Sektor wäre das ein Plus von gut zwölf Cent pro Stunde.
Zu viel für die Arbeitgeber, klagen sie. Was Pia Stalpaert von der christlichen Gewerkschaft ACV, dem flämischen Pendant der CSC, nicht nachvollziehen kann: "Die Arbeitgeber haben in den vergangenen Jahren große Rücklagen angelegt. Und diese Reserven kann man jetzt nutzen, um die Lohnvereinbarung einzuhalten", sagte Stalpaert der VRT.
In Flandern folgten rund 1.500 Beschäftigte des Dienstleistungsscheck-Sektors dem Streikaufruf. In der Wallonie sollen es rund 600 gewesen sein.
Er war die erste Arbeitsniederlegung überhaupt in diesem Sektor, in dem vor allem Putzhilfen arbeiten. Belgienweit sind in diesem Sektor mehr als 140.000 Mitarbeiter beschäftigt, zumeist Frauen.
Gegen Ende des Monats soll laut der wallonischen Arbeitsministerin Christie Morreale eine Mediation versuchen, den Konflikt zu lösen.
Kay Wagner