Das ist ein neuer Rekord, wie die Nationalbank auf der Grundlage der Angaben von November mitteilt.
Bei einer Umfrage hatte sich kürzlich herausgestellt, dass die Belgier ungeachtet der niedrigen Zinsen an ihren Sparbüchern festhalten. Sparen liege den Belgiern in den Genen, kommentierten Banken die Lage.
belga/rkr
Heutzutage kann man das Sparbuch wegen der geringen Verzinsung auch als Verlustbuch bezeichnen.
Da hat sich seit Menschengedenken nichts geändert, Herr Scholzen: Wer vor ca. 30 Jahren bei einer Inflationsrate von 7% eine Verzinsung von 4% auf seinem Sparbuch bekam, wurde noch mehr verschaukelt als der heutige Sparer mit seinem Nullzinssparbuch und offiziell 2 % Teuerung.
Aber solange der Kleinsparer andere Anlageformen ablehnt, kann man halt nichts machen.
Ich stimme Yves Tychon zu 100% zu. Entscheidend ist der Realzins und daran hat sich seit 30 Jahren kaum etwas geändert. Aber viele Leute wollen einfach Zinsen sehen auf dem Sparbuch. Genauso verhalten sie sich beim Gehalt. Lieber 4% Gehaltserhöhung bei 7% Inflation als 1% Gehaltserhöhung bei 0% Inflation. Es gibt heute gute und langfristig erfolgreiche Anlagemöglichkeiten auch fürs kleine Geld in Aktien. Aber irgendwie wollen die Belgier da nicht ran - auch wenn sie selber bei einer AG arbeiten. Dann müssen sie eben weiter meckern und zuschauen wie wir Geld verdienen.
Also ich freue mich über die niedrigen Zinsen: mein Hauskredit ist günstig, der verschuldete Staat hat weniger Ausgaben und viele Produkte sind günstiger, weil die Unternehmen - in der Summe noch mehr verschuldet als der Staat - die Zinskosten in den Preis reinrechnen.
"Also ich freue mich über die niedrigen Zinsen: mein Hauskredit ist günstig"
Ich weiß nicht auf welche Emotionen das stoßen wird, wenn Sie das einem der vielen Millionen Obdachlosen erzählen, die Haus und Hof verloren haben weil man ihnen auf Befehl der EU nach Jahrzehnten des "Anschaffen gehen" im Schichtdienst zzgl. Einzahlen in sämtliche Kassen und am Hungertuch nagen viele Jahre nach dem Krieg nun auch noch alles raubt was einst auf der Bank als Notreserve angedacht war damit es die Kinder nie wieder so schlecht haben in der nächsten Krise.
Herr Drescher, wo sind denn die "vielen Millionen Obdachloser"? Haben Sie Zahlen?
"Haus und Hof verloren haben" (Vergangenheit), "weil" die EU ihnen "nun" (Gegenwart) auch noch ihren "Notgroschen" raubt? Diese Art von Kausalität sollten Sie mal klären.
Obdachlos trotz oder mit "Notgroschen" (für die Kinder!?) auf der Bank???
Wo werden Spareinlagen "geraubt"? Es gab und gibt seit jeher eine schleichende Geldentwertung. Früher gingen wir als Kinder stolz mit 20 Franken Erspartem zum Postamt, um sie auf ein Sparbuch einzuzahlen, "für später".
Ihre Beschreibung der "am Hungertuch nagenden" "hart arbeitenden Bevölkerung"? Mir kommen dir Tränen. Wir waren gestern Abend mit der Familie in einem ganz gewöhnlichen Restaurant, an einem ganz gewöhnlichen Freitagabend. Brechend voll. Ohne Reservierung hätte man noch nicht mal einen Zweiertisch bekommen. Leute wie Sie und ich, junge, alte, Familien mit Kindern. Ausgehungert war da niemand. Zwar gibt es unbestreitbar soziale Probleme, aber Ihre Verallgemeinerungen führen zu nichts.
Nur weil ca. 80 Prozent aller Flamen und Wallonen Kapitalisten sind mit großem Haus, Wohneigentumsquote in BE bei etwa 80 Prozent, heißt das nicht, dass die übrigen 20 Prozent ebenfalls Haute-Volé-Party in çedric's Luxusrestaurant machen können.
Anscheinend kennen Sie in der Hauptsache die reichen 80 Prozent Großfamilie, von Ihrem familiären Erlebnisabend ausgehend. Sie geben zwar zu dass es wohl soziale Probleme gebe, aber Ihnen scheint nicht bewußt zu sein, dass es den unteren 20 Prozent immer schlechter geht weil die reichen Kapitalisten im Land immer mehr Kaufkraft bekommen, und mit billigen Krediten vom Geld der Kleinsparer, was die erstens nie wieder zurückzahlen müssen wegen der massiven Geldentwertung und zweitens damit nicht allzu selten schmutzige Geschäfte machen mit Immobilienspekulation zzg. absichtlicher Wohnraumverknappung durch Nichtvermietung um mit dem Cournot'schen Punkt als Oligopolist das Maximum aus den Taschen der Armen rauszupressen.
Das ist absolut verabscheuungswürdig und spaltet das Land ein hundertfaches mehr als der Flämisch-Wallonische-Konflikt.