In Gent sind im Prozess gegen das Sprachtechnologieunternehmen Lernout & Hauspie die beiden Hauptangeklagten Jo Lernout und Pol Hauspie schuldig gesprochen worden.
Sie erhielten eine fünfjährige Haftstrafe, wovon zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die beiden Unternehmer jahrelang ihre Geschäftsbilanzen gefälscht und Börsenkurse manipuliert haben. Die Anklage wegen Betrugs bei der Ausgabe von Aktien wurde allerdings vom Gericht fallen gelassen.
Drei Mitglieder einer hausinternen Untersuchungskommission bei dem Unternehmen wurden freigesprochen.
Einen Freispruch gab es auch für die Dexia Bank und das Revisionsbüro KPMG. Aktionäre äußerten sich enttäuscht darüber. Sie fürchten, dass sie dadurch keinen Anspruch auf Schadensersatz erheben können.
Heute Morgen waren vier Angeklagte freigesprochen worden. Es handelte sich um Juristen, die nach Angaben der Staatsanwaltschaft dabei geholfen haben sollen, falsche Verträge aufzusetzen. Die Richter befanden jedoch, dass sie viel zu spät angeklagt wurden, wodurch sie sich nicht hinreichend hätten verteidigen können.
Bei der Lernout & Hauspie-Pleite geht es um den größten Betrugsfall in der belgischen Justizgeschichte. Beim Zusammenbruch der Firma im Jahre 2001 hatten viele Anleger ihr Geld verloren. Der Prozess dauerte drei Jahre und wurde im Januar 2009 abgeschlossen.
vrt/jp