Das Bezahlverhalten hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Im Vergleich zu früher gibt es heute mehr Möglichkeiten zu bezahlen. Neben Geld- und Kreditkarten gibt es immer mehr Bezahl-Apps für Smartphones. Geldautomaten werden deshalb weniger genutzt, und damit für die Banken zu teuer.
Das Problem gilt nicht nur für die ländlichen Gebiete, sondern auch für große Städte. Selbst in Brüssel gibt es Gemeinden, in denen kein einziger Geldautomaten steht.
Und das ist natürlich ein großes Problem: vor allem für Senioren, Menschen mit eingeschränkter Mobilität und für diejenigen, die digital nicht so fit sind. Aber auch zum Beispiel für Tourismus und Einzelhandel - das sind dann die Kollateralschäden, die fehlende Bargeld-Möglichkeiten mit sich ziehen.
Hohe Unterhaltskosten
Laut ING-Bank kostet ein Geldautomat pro Jahr mehr als 11.000 Euro - ohne Steuern. In der Wallonie kommen dann nochmal knapp 4.000 Euro Steuern drauf, Gemeindesteuern auf Geldautomaten sind in der Wallonie eher selten.
Anders in der Region Brüssel-Hauptstadt: Dort ist die Regionalsteuer niedriger, dafür erheben die Gemeinden ihrerseits Steuern, die aber sehr stark variieren - von null bis fast 6.000 Euro
Zwei Politiker der frankophonen Liberalen MR haben vorgeschlagen, die regionalen und kommunalen Steuern auf Geldautomaten ganz abzuschaffen. Das sei kein Geschenk für die Banken, sondern garantiere eine ausgewogene geographische Verteilung der Geldautomaten.
soir/vk/est