2017 lag die Summe der Schäden durch Ladendiebstahl noch bei etwa 520.000 Euro. Dabei geht es um die Geschäfte, die der Vereinigung "Prévention et Securité" angeschlossen sind - belgienweit etwa 820. Jeden Monat wurden etwa 925 Ladendiebstähle gemeldet. Insgesamt wollten die Diebe 32.000 Artikel mitgehen lassen.
Wird ein Ladendieb auf frischer Tat gestellt, kommt der Ladendetektiv und bittet ihn mehr oder weniger freundlich, mitzukommen. Der Täter wird vor die Wahl gestellt: Wenn er seine Missetat schriftlich eingesteht unter Angabe seiner persönlichen Daten, dann kommt er möglicherweise mit einem Verwarnungsgeld davon. Im Gegenzug verpflichtet sich der Ladenbesitzer, keine weiteren Ansprüche zu stellen.
Zivilrechtlich wäre die Sache damit vom Tisch. Prévention et Securité kann die Informationen trotzdem noch an die Staatsanwaltschaft weiterleiten.
Wenn der Ladendieb seine Daten nicht herausrücken will, kann man ihn nicht dazu zwingen. Dafür gibt es keine rechtliche Handhabe, denn den Personalausweis vorzeigen muss man tatsächlich nur bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Wenn er sich aber weigert, seinen Namen zu nennen, dann wird mit Sicherheit die Polizei geholt.
Beliebtes Diebesgut
Gestohlen werden vor allem ganz banale Dinge. Die Top drei der am häufigsten geklauten Artikel sind verpackte Lebensmittel, Getränke und Parfumerieartikel.
Geht man aber vom Wert der gestohlenen Waren aus, dann liegt Herrenbekleidung auf Platz eins. Herrenbekleidung macht ein Fünftel des Gesamtwerts aus - nicht etwa Damenschuhe oder Handtaschen.
Die Altersstruktur verrät einige interessante Details: Am stärksten vertreten sind die mittleren Altersklassen. Die 30- bis 49-Jährigen machen zusammen schon etwa 40 Prozent aus. Erschreckend: Der Anteil Jugendlicher zwischen 14 und 19 ist auf zwölf Prozent geklettert.
Und: Alter schützt vor Diebstahl nicht, denn fünf Prozent der Ladendiebe gehören zur Gruppe 70+. Und die stehlen vor allem Tierfutter.
meuse/sh/km