Sollten die Mitglieder der christlichen CSC der Einigung zustimmen, wäre das Nein der sozialistischen Gewerkschaft FGTB im Grunde zu vernachlässigen. Denn angeblich reicht die Zustimmung der CSC, um die Regeln zur Neustrukturierung bei Proximus mit der nötigen Zweidrittelmehrheit der Arbeitnehmerstimmen anzunehmen. Die Regelungen könnten dann trotz des Widerstands der FGTB umgesetzt werden.
Um ihrem Nein gegen diese Regelungen mehr Gewicht zu verleihen, versucht die sozialistischen Gewerkschaft deshalb weiter Stimmung dagegen zu machen. In Lüttich soll Freitag ein Protest von Proximus-Mitarbeitern stattfinden. Dabei wollen die Gewerkschaftsmitglieder auch Handzettel verteilen, auf denen sie die Gründe gegen die Pläne der Unternehmensführung verdeutlichen wollen.
Insgesamt will Proximus 1.900 Stellen streichen, im Gegenzug 1.250 neue Arbeitsplätze schaffen, die den Anforderungen des digitalen Zeitalters stärker Rechnung tragen sollen. Proximus bietet Vorruhestandsregelungen für rund 550 Mitarbeiter und Abschiedsprämien für Beschäftigte an, die das Unternehmen freiwillig verlassen wollen.
Streiks unter anderem in St. Vith und Verviers
Mitarbeiter von Proximus führen am Freitag Protestaktionen durch. In Flandern und besonders in der Wallonie werden neben den Verwaltungssitzen auch zahlreiche Proximus-Filialen bestreikt. Gestreikt wird beispielsweise in Verviers, Lüttich, Libramont, Namur, Charleroi und auch in St. Vith.
Am kommenden Mittwoch sollen sich Unternehmensführung und Gewerkschaftsvertreter von Proximus das nächste Mal zu Gesprächen treffen.
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