45 Prozent der Menschen mit hohem Blutdruck wissen nicht, dass er zu hoch ist. Das sagt Johan Van Der Heyden von Sciensano. Beim Diabetes wissen etwa ein Drittel der tatsächlichen Diabetiker nicht, dass sie daran leiden. Denn gerade am Anfang einer solchen Erkrankung spürt man kaum die ersten Symptome wie verstärkten Durst oder stärkeren Harndrang. Das wird häufig gar nicht als Alarmzeichen wahrgenommen.
Dabei gilt hier wie auch bei Bluthochdruck und schlechten Blutfettwerten, dass die späteren Folgen der Krankheit viel schwieriger zu behandeln sind und auch schwerwiegendere Konsequenzen für die Gesundheit haben können. Bei Diabetes drohen beispielsweise Nieren- oder Augenschäden.
Wie ist Sciensano der Dunkelziffer auf die Spur gekommen?
Sciensano hat letztes Jahr 1.200 Menschen nicht nur zu ihrer Gesundheit befragt, sondern auch untersucht. Das Ergebnis war zum Beispiel, dass es in Belgien viel mehr Übergewichtige gibt, wenn die Forscher richtig nachmessen. Sie kamen auf 55 Prozent, die einen Bodymaßindex von über 25 haben. Wenn man die Menschen einfach nur fragt, dann wären nur 49 Prozent übergewichtig.
Was raten die Forscher?
Punkt eins: Eine gesunde Lebensweise, das bedeutet gesundes Essen, ausreichend Bewegung, nicht rauchen und Alkohol nur in Maßen.
Punkt zwei: Ab dem Alter von 40 bis 45 Jahren zum ärztlichen Gesundheitscheck gehen. Da kann man vorsorglich nachschauen, ob es ein Problem gibt und dann in einem frühen Stadium schon gegensteuern.
okr