Gebraucht wird Paclitaxel im Rahmen einer Chemotherapie, vor allem bei Brust, Eierstock- oder Lungenkrebs. Die Weltgesundheitsorganisation hat es auf die Liste der lebensnotwendigen Medikamente gesetzt. Wichtig und wertvoll also, vor allem, da es derzeit nicht mehr zu bekommen ist.
Im Brüsseler Krankenhaus Iris-Süd werden jede Woche fünf bis zehn Patienten mit Paclitaxel behandelt. Der Vorrat reicht aber nur noch für knapp eine Woche. Danach müssen Alternativen her.
"Es gibt zwar Großhändler spezialisiert auf ausländische Medikamente", erklärt Olivier Jullion, verantwortlich für den Medikamenteneinkauf im Krankenhaus Iris-Süd. "Aber in den Niederlanden müssten wir dann beispielsweise das drei- bis vierfache des belgischen Preises zahlen."
Und da habe man keine andere Wahl, als den Preis zu zahlen, so Olivier Jullion. Denn die Behandlung der Krebspatienten abzubrechen, das gehe auch nicht. Von dem Engpass sind alle belgischen Krankenhäuser betroffen. Grund sind Produktionsschwierigkeiten bei den sechs Unternehmen, die Paclitaxel herstellen.
Die Föderale Agentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte hat sich des Problems angenommen. Und auch Gesundheitsministerin Maggie De Block hat Experten der Inami und der Arzneimittelagentur an einen Tisch zusammengerufen, erklärt deren Pressesprecherin Ann Eckhout. "Die Föderale Arzneimittelagentur kann keinen schlechten Willen bei den Pharmaunternehmen feststellen."
"Im Gegenteil: Wir suchen gemeinsam mit ihnen nach Lösungen, um die Folgen für die Patienten zu minimieren." Beispielsweise die Firma Pfizer, an deren Standort im kroatischen Zagreb Produktionsprobleme aufgetaucht sind. Sie wäre bereit, einen Teil ihrer Produktion prioritär nach Belgien zu schicken, obwohl die Medikamente eigentlich für andere Länder vorgesehen wären.
Damit die belgischen Patienten das Medikament aber über ihre belgischen Krankenkassen ganz normal rückerstattet bekommen, braucht es eine Ausnahmeregelung, erklärt Ann Eeckhout. Man habe den Antrag auf eine solche Derogation am Montag erhalten. Jetzt hat die beratende Kommission maximal fünf Tage Zeit, ihre Meinung dazu abzugeben.
Danach sieht es auch aus, einen Haken gibt es allerdings noch. Die Medikamente dürfen nur dann in Belgien verkauft werden, wenn auch die Verpackung angepasst wird. Sollte es also zu einem positiven Bescheid kommen, dann könnten die belgischen Krankenhäuser und Patienten ab etwa Mitte Dezember mit Nachschub rechnen.
Volker Krings
Und unsere Fed.-Gesundheitsministerin legt bei ihrem Hollaendischen Kollegen
Protest ein , weil sich Belgische-Patienten ihre in Belgien nicht erhaeltliche und verordnete Medizin in den Niederlaendischen Apotheken besorgen.
Wann wird dieser Ministerin, welche auch noch Aerztin ist, juristisch auf die Finger getickt??