Beim Zusammenstoß zweier Züge vor dem Bahnhof von Arlon sind gestern Abend etwa 60 Passagiere leicht verletzt worden. 26 wurden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Insgesamt saßen mehr als 300 Menschen in den Zügen.
Ein einfahrender Zug war mit einem abfahrenden Zug zusammengestoßen. Das Zugunglück war wohl durch menschliches Versagen verursacht worden. Der Fahrer des abfahrenden Zugs hatte ein Haltesignal übersehen. Das meldet der flämische Rundfunk unter Berufung auf gut informierte Kreise. Beim Verlassen des Bahnhofs sei der Zug deshalb an einer Weiche mit einem einfahrenden Zug zusammengestoßen. Die geringe Geschwindigkeit der Bahnen verhinderte, dass Waggons entgleisten.
Der Schienennetzbetreiber Infrabel wollte vorerst keinen Kommentar abgeben, sondern will die Untersuchungsergebnisse der Staatsanwaltschaft abwarten.
In Belgien ist es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Unglücken im Bahnverkehr gekommen. Im Februar starben 19 Menschen beim Zusammenstoß zweier Züge in Buizingen bei Brüssel.
Der Bahnverkehr von und nach Arlon wird noch bis heute Mittag gestört sein. Nach SNCB-Angaben werden Passagiere vorläufig von Luxemburg nach Arlon mit dem Bus befördert. Die Züge auf der Strecke Jemelle-Arlon, Arlon-Libramont und Namur-Brüssel verkehren bereits wieder normal.
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