Die meisten Ausgaben in diesem Bereich leistet sich der Vlaams Belang, zumindest innerhalb des flämischen Parteienspektrums. In den letzten drei Monaten hat der Vlaams Belang rund 156.000 Euro für seine Online-Präsenz in den sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook und Co bezahlt.
Untersucht hat das der Medienexperte Jan Steurs. Der hat auch den Vergleich mit anderen Parteien gezogen und festgestellt, dass die wesentlich weniger darin investieren. Nachzulesen ist das in der Zeitung "De Morgen".
Den Löwenanteil verschlingt die Parteiwebsite des Vlaams Belang. Allein sie hat seit August rund 145.500 Euro gekostet. Auf Platz zwei befindet sich der Vlaams Belang Parteivorsitzende Tom Van Grieken. Der gab in den letzten fünf Monaten rund 60.000 Euro an Online-Werbung aus. Gefolgt vom EU-Mitglied des Vlaams Belang Tom Vandendriesche mit etwa 34.000 Euro.
Von August 2018 bis März 2019 flossen beim Vlaams Belang mehr als 500.000 Euro, also mehr als eine halbe Million nur in die Social Media.
Bei den anderen Parteien lagen die Kosten in den letzten drei Monaten weitaus niedriger. Bei der sp.a waren es nur rund 5000 Euro, bei Groen knapp 8000 Euro und bei der CD&V etwa 20.000 Euro - alles in allem also weitaus weniger als beim Vlaams Belang.
Dabei ist die Anzahl der Meldungen des Vlaams Belang noch nicht einmal deutlich höher als bei den anderen. Während der Vlaams Belang rund 90 Nachrichten im Netz streute, waren es bei der N-VA etwa 60. Der Unterschied liegt darin, dass der VB mehr Geld dafür ausgibt, um seine Botschaften möglichst breit zu streuen. Dafür hat er zwischen 1000 Euro und 5000 Euro bezahlt.
Ein Beispiel dafür: Eine Meldung mit dem Inhalt, Stimmung gegen die Schaffung eines Asylbewerberheims im flämischen Dormeel zu machen. Diese Meldung wurde vom Belang auf Facebook finanziell gepusht, sodass ein Personenkreis von etwa 500.000 Personen erreicht werden konnte. Ob es am Ende effektiv 500.000 waren, ist nicht bewiesen. Aber fest steht, dass man durch finanziellen Aufwand die Streuung eigener Nachrichtenposts deutlich erweitern kann.
Offenbar ist die Strategie des Vlaams Belang aufgegangen - Klar wird das, wenn man auf den Erfolg der Rechtsextremen bei den Wahlen im Mai zurückblickt. Das sagt der Politik- und Kommunikationsexperte Peter Van Aelst von der Universität Antwerpen. Van Aelst geht davon aus, dass der Belang diese Strategie fortführen wird.
Dabei spielten sicherlich Art und Themen der Meldungen eine Rolle, so Van Aelst: Kurz und immer eine Gegenmeinung vertretend, vor allem aber immer mit Aktualitätsbezug, also etwas, was die Leute interessiert, vielleicht auch aufwühlt.
De Mogen/JS/SH