2017 fuhr das Maasmechelen Village einen Verlust von 7,3 Millionen Euro ein, letztes Jahr wurde der Verlust sogar verdoppelt. Für das negative Ergebnis haben die Manager eine Erklärung: Zwei heiße Sommer in Folge und die Fußballweltmeisterschaft haben die Menschen vom Shoppen abgehalten.
Jetzt sehen sie aber Licht am Ende des Tunnels. Der CEO von Value Retail, José Luis Duran, erwartet, dass Maasmechelen Village innerhalb von zwei Jahren schwarze Zahlen schreiben wird.
Der Optimismus, dass es bald aufwärts geht, wird getragen von den neuen Marken, die in Maasmechelen erwartet werden. Marken wie Karl Lagerfeld, L'Oréal, Clarence und Le Coq Sportif sollen der Besucherzahl einen neuen Schub geben.
Dann gibt es noch einen externen Faktor. Center Parcs plant, 2021 ein Feriendorf in der Nähe zu eröffnen. Ein neues lokales Marketing- und Tourismus-Team soll sich das zunutze machen. Maasmechelen Village setzt jedenfalls noch mehr auf das Thema "Shopping-Erlebnis".
Skepsis und ein Sektor in Not
Aber es gibt auch Skeptiker. Der Einzelhandelsfachmann Jorg Snoeck würde kein Geld mehr in das Outlet-Center stecken. "Wenn es immer noch kein Erfolg ist, warum zum Teufel sollte sich das jetzt ändern? Die Zeiten sind nicht einfacher geworden", sagt Snoeck der Zeitung "De Standaard".
Er bezeichnet den Einzelhandel ohnehin als "Sektor in Not", in dem unzählige Geschäfte dicht machen. Darüber hinaus hat das Aufkommen des Internets das Geschäftsmodell der Outlet-Dörfer gestört. "Die Rabatte in Maasmechelen liegen bei 20 Prozent für Markenkleidung. Das ist so gut wie nichts", meint Snoek. "Es sollten besser 70 oder 80 Prozent sein."
"Außerdem sind große Marken heutzutage lieber in den größten Einkaufsstraßen, weil ihre Läden ein Schaufenster für ihre Produkte sind, die die Leute dann online kaufen." Ein Outlet-Dorf, rund hundert Kilometer von Brüssel oder St. Vith entfernt, passt da nicht ins Bild.
Nach Angaben der Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young gibt es nur einen einzigen Grund, warum Maasmechelen Village mit so schlechten Zahlen überhaupt noch weiterarbeiten kann: dass das Unternehmen auf die finanzielle Unterstützung der Muttergesellschaft zählen kann.
Die Muttergesellschaft Value Retail betreibt in Europa und China Einkaufsdörfer. Selbstkritisch sagt CEO Duran in De Standaard: "Wir haben in Maasmechelen bislang nicht alles getan, was wir hätten tun können. Wir hatten andere Prioritäten."
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