Wichtiger sei es, dass sich die Kirche um die Trauma-Bewältigung der Opfer kümmere und etwa Therapiekosten übernehme.
Opferanwälte wie Van Steenbrugge betonen, dass kirchliche Untersuchungen von sexuellem Missbrauch keine rechtliche Basis haben. Einzig staatliche Behörden sollen dafür zuständig sein. Eine Stellungnahme des Justizministers Stefaan De Clerck zur Pressekonferenz steht noch aus.
Spitzenpolitiker von s.pa und Open VLD kritisieren ebenfalls, dass die katholische Kirche weiterhin selbst bei Missbrauchsfällen ermitteln will. Die Kirche könne in solchen Angelegenheiten nicht über sich selbst richten.
Die PS forderte den Justizminister auf, den Missbrauch in der Kirche durch eine besondere Abteilung der föderalen Staatsanwaltschaft behandeln zu lassen. Die MR äußerte ihr Erstaunen darüber, dass die Bischöfe einen Vertrag zwischen der Justiz und dem neuen Zentrum für Versöhnung schließen wollen.
Die cdH will, dass die Justiz in voller Unabhängigkeit über den Missbrauch in der katholischen Kirche ermitteln kann und erwägt eine Untersuchung durch den Justizausschuss des Parlaments.
Ecolo bedauerte, dass das Gesetz des Schweigens immer noch gültig sei. Die Kirche dürfe sich nicht selbst richten.
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