Radon ist ein radioaktives Edelgas. Es kann schwer wahrgenommen werden, weil es farb- und geruchlos ist - das macht das Gas besonders tückisch. Radon entsteht in Böden, die viel Uran enthalten. Das Gas kann über Risse in die Wasserleitungen gelangen oder über das Fundament ins Haus.
Wie gesundheitsgefährdend ist Radon?
Während Radon selbst ein Gas ist, sind seine radioaktiven Zerfallsprodukte keine Gase. Sie bleiben an Staubpartikeln in der Luft hängen. Atmen wir die Zerfallsprodukte ein, kann die von ihnen ausgehende Strahlung unsere Lunge schädigen.
Ab einem Wert von über 100 Bequerel/m³ wird es kritisch. Vor allen Dingen, wenn man sein Leben lang Radon ausgesetzt ist.
Für Raucher ist das Einatmen von Radon noch gefährlicher: Dreiviertel der Menschen, die wegen Radon an Lungenkrebs erkranken, sind Raucher.
Welche Gebiete sind besonders gefährdet?
Wie stark ein Gebiet belastet ist, hängt von der Bodenbeschaffenheit ab. Die Fank hat eine Karte erstellt, auf der eindeutig zu erkennen ist, dass Ostbelgien die Zone mit der zweithöchsten Radonstrahlung in Belgien ist. Allgemein gibt es in der Wallonie höhere Konzentrationen. Ganz oben stehen große Teile der Provinz Luxemburg. In Flandern dagegen ist Radon nahezu inexistent.
In Ostbelgien haben 5 bis 10 Prozent der Wohnhäuser einen Wert von mehr als 300 Bequerel pro Kubikmeter - das ist der Grenzwert, ab dem man einen Radontest durchführen lassen sollte. Für Neubauten liegt der Grenzwert bei 100 Bequerel.
Wie kann man die Strahlung messen?
Den Radonwert in einer Wohnung festzustellen, ist unkompliziert: Es gibt kleine Plastikröhrchen, von der Größe eines Lippenstiftes, die die Radonstrahlung messen können. Sie werden während mehrerer Wochen in dem Raum platziert, in dem man sich am häufigsten aufhält - meistens im Wohnzimmer oder Schlafzimmer. Nach drei Monaten schickt man das Röhrchen dann zur Analyse.
Wo bekommt man den Test?
In den kommenden drei Monaten kann jeder über die actionradon.be ein Testpaket bestellen, es kostet 20 Euro. Das Angebot gibt es auch für Firmen unter radonatwork.be. Auf beiden Internetseiten gibt es weitere Informationen zum Thema.
Was tun, wenn der Radongehalt zu hoch ist?
In dem Fall sollte man sich bei den Partnern der Sensibilisierungskampagne melden - entweder bei der Nuklearagentur Fank oder bei den zuständigen Stellen der Provinz. Hohe Radonkonzentrationen lassen sich durch einfache bauliche Maßnahmen verringern: So können entdeckte Risse, über die das Radon ins Haus oder in die Wohnung gelangt, geschlossen werden.
Wichtig ist aber immer auch eine gute und regelmäßige Lüftung des Hauses, auch in der kalten Jahreszeit.
lalibrebelgique/vk/jp