Die schöne digitale Welt übernimmt immer mehr unserer lästigen Aufgaben im Alltag: navigieren statt nach Karte fahren, Tickets buchen im Netz und Alexa oder Siri warten rund um die Uhr auf unsere Fragen. So gesehen scheint es nur folgerichtig, dass wir auch die Suche nach der Liebe einer App anvertrauen.
Dating-Apps sind voll im Trend, aber: Sie halten nicht unbedingt, was sie versprechen - im Gegenteil: Dating-Apps, das heißt vor allem Begegnung mit der Enttäuschung. Sieben von zehn Nutzern einer Dating-App geben zu, enttäuscht zu sein. Auf diese Weise nach der Liebe zu suchen, sei viel zu mühselig, lautet das Urteil.
Tatsächlich gehen mehr als 40 Prozent der Nutzer mit ernsthaften Absichten auf die Suche via Dating-App, also mit dem Wunsch, eine dauerhafte Beziehung einzugehen. Und gerade von denen bleiben viele frustriert zurück. Sie beklagen sich darüber, dass die Suche viel zu lange dauert. Manche sind schon seit fünf Jahren dabei und haben immer noch nicht die große Liebe gefunden.
Aber es gibt doch auch andere Gründe. Neue Leute kennenlernen - das will etwa ein Drittel der Dating-App-Kundschaft. Und fast genauso viele machen das einfach aus purer Neugierde. Jeder Fünfte sucht aber auch schlicht und ergreifend ein sexuelles Abenteuer. Das hat zur Folge, dass die Erwartungen nicht ganz überein stimmen. Ein Beispiel: Zwei Personen passen vom Profil her ganz gut zusammen, die eine sucht etwas Festes, die andere aber macht das Ganze nur aus Zeitvertreib. Und zurück bleibt eine enttäuschte Seele oder sogar ein gebrochenes Herz.
Es gibt aber noch einen anderen Grund: Für die Dating-Apps ist es schlicht aus kommerziellen Gründen nicht interessant, wenn Kunden in kürzester Zeit jemanden finden - im Gegenteil: Für sie lohnt es sich finanziell, wenn es ihnen gelingt, die Kunden möglichst lang an sich zu binden.
testachat/dh/hln/sh