Die Situation für Thomas Cook Belgien hatte sich zugespitzt, weil die Konten des Unternehmens im Zuge der Insolvenz der britischen Muttergesellschaft gesperrt worden waren. Dadurch konnten laufende Zahlungen nicht mehr getätigt - und vor allem die Mitarbeiter nicht mehr bezahlt werden.
Diese Blockade konnte aufgehoben werden. "Ich kann jetzt versprechen, dass die Löhne für den Monat September komplett ausbezahlt werden können", verkündete CEO Jan Dekeyser nach der Betriebsratssitzung am Dienstagnachmittag.
Trotzdem gab es auch eine schlechte Nachricht. Thomas Cook Belgien wird sich von zwei der drei Unternehmensteile trennen. Knapp 100 Mitarbeiter könnten dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren. Gut 500 Mitarbeiter können allerdings vorläufig weiterbeschäftigt werden.
Für sie besteht auch Hoffnung, dass es in der Zukunft weitergehen könnte. "Wir haben verheißungsvolle Kontakte gehabt in den vergangenen 36 Stunden mit mehreren interessierten Parteien, um die Aktivitäten des rentablen Neckermann-Netzwerkes entweder komplett oder in Teilen zu übernehmen", sagte CEO Dekeyser.
Keine Urlaubsstarts am Mittwoch
Kunden von Thomas Cook Belgien, die am Mittwoch eine Reise antreten wollen, können das nicht tun. Sie müssen sich an den Reisegarantiefonds wenden.
Schon am Dienstag konnten zahlreiche Kunden, die bei Thomas Cook oder Neckermann ihre Reisen gebucht hatte, ihren Urlaub wegen der unsicheren Zukunft des Unternehmens nicht antreten.
Kay Wagner