Leroy selbst bestätigte am Donnerstagabend entsprechende Pressemeldungen. Leroy wird Proximus am Freitag verlassen. Vor rund sechs Wochen hatte sie aber noch ihre Proximus-Aktien verkauft. Und genau diese Aktion wird nun also von der Justiz untersucht.
Am 1. August hat die Proximus-Geschäftsführerin Dominique Leroy ein Paket Proximus-Aktien verkauft. Erlös: 285.000 Euro. Auf den ersten Blick war das noch eine Transaktion wie jede andere. Nur hat Dominique Leroy einen Monat später verkündet, dass sie Proximus verlassen wird. Sie wechselt zum niederländischen Konkurrenten KPN.
Und plötzlich leuchteten da bei der Börsenaufsicht FSMA die Warnleuchten: Wenn Leroy schon zum Zeitpunkt des Verkaufs der Aktien wusste, dass sie ihren Stuhl räumen wird, dann wusste sie mehr als die Märkte, und das nennt man dann Insiderhandel. Tatsächlich hatte die Proximus-Aktie nach der Ankündigung an Wert verloren.
Die FSMA hatte bereits eine Untersuchung eingeleitet. Und jetzt kümmert sich also auch die Justiz um den Fall. Es seien "mehrere Hausdurchsuchungen" durchgeführt worden, insbesondere in ihrem Büro und auch in ihrer Privatwohnung, wie Leroy selbst bestätigte. Die Strafen für Insiderhandel sind vor zwei Jahren deutlich verschärft worden. Darauf stehen jetzt bis zu vier Jahre Haft.
Leroy weist alle Anschuldigungen zurück. Sie beteuert, dass ihre Entscheidung, zu KPN zu wechseln, zum Zeitpunkt des Aktienverkaufs noch nicht gefallen gewesen sei.
b/sh