Die Interkommunale hatte den Posten eines Generalberaters bei sich einrichten wollen. Ein solcher Berater hätte wohl 200.000 Euro brutto im Jahr verdient. Doch notwendig für die Funktionsweise der Interkommunalen ist der Posten nicht.
Laut Zeitung Le Soir war die Bewerbungsfrist mit nur neun Tagen auch erstaunlich kurz. Für den letztlich gewählten Bewerber Thomas Salden schien der Posten wie geschaffen. Salden ist stellvertretender Generalsekretär der MR und Halbbruder von Ex-Parteichef Olivier Chastel. Als künftige Nummer zwei der Interkommunalen hätte er eigentlich Erfahrung in der Arbeit bei öffentlichen Einrichtungen haben müssen. Das scheint Salden aber nicht zu haben. Außerdem wurde kein Diplom von den Bewerbern verlangt.
Ministerin De Bue annullierte im gleichen Zug auch die Ernennung von Salden als unabhängiges Mitglied des Verwaltungsrats. Auch dafür habe Salden nicht die nötige Qualifikation.
Die beschlossene Erhöhung der Direktorengehälter nahm De Bue zurück, weil der Verwaltungsrat seinen Beschluss gefasst hatte, ohne zuvor mit den Gewerkschaften darüber verhandelt zu haben.
Bei der Interkommunalen ISPPC in Charleroi waren bereits 2017 im Zuge des Publifin-Skandals Unregelmäßigkeiten aufgedeckt worden.
Kay Wagner
Es ist schon mal gut, dass die Kontrollmechanismen funktioniert haben. Aber nach wie vor gibt es Zeitgenossen, die es nicht lassen koennen und trotzdem versuchen sich auf Kosten der Allgemeinheit die Taschen zu fuellen. Ist eben einfacher, als sich im Schweisse seines Angesichtes sein taeglich Brot zu verdienen.