Durchschnittlich vier von zehn, also vierzig Prozent der Belgier fühlen sich von ihrer finanziellen Situation gestresst - und zwar wöchentlich. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den beiden Landesteilen. Bei den Flamen sind es 30 Prozent, bei den Frankophonen 50 Prozent, also jeder zweite. Betrachtet man die Zahlen von der anderen Seite, dann zeigt sich, dass die Zahl der Flamen, die sich selten oder nie Sorgen über ihre Finanzen machen, deutlich höher ist als bei den Frankophonen. In der Wallonie steht jeder Zehnte sogar konstant unter finanziellem Stress.
Die Umfrage zeigt auch, dass jeder dritte Wallone oft - wenn nicht jeden Monat - sehnsüchtig auf seinen Lohn wartet. Bei den Flamen ist das Problem nur halb so schlimm.
Es gibt übrigens auch Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Frauen sind generell etwas nervöser in Geldangelegenheiten. Und es gibt auch Altersunterschiede: Menschen über 55 Jahren sind gelassener, haben sie ihre Schäfchen doch auch oft schon im Trockenen.
Am meisten Sorgen bereitet den Befragten die monatlichen Rechnungen für Heizung, Strom und Internet. Dann folgen die Ausgaben für Lebensmittel und auf Platz drei die Altersvorsorge. Allerdings: Flamen machen sich, im Gegensatz zu den Frankophonen, sehr selten Sorgen über die Rückzahlung von Krediten und die Ausgaben für ihre Kinder.
Die Hälfte der Belgier, egal ob Flame oder Wallone, Mann oder Frau spricht in der Regel mit niemandem über die Geldsorgen. Am schweigsamsten sind die über 55-Jährigen: Da halten zwei Drittel lieber den Mund, wenn es finanziell mal eng wird. Die Jüngeren sind da weitaus offener. Und wenn gesprochen wird, dann auf gar keinen Fall mit Freunden. Die Wallonen sprechen über finanzielle Probleme am liebsten mit ihrem Partner oder Partnerin, die Flamen lieber mit ihrer Familie.
hln/vk