EU-Kommissionspräsident Barroso wird keine Sanktionen gegen den belgischen EU-Kommissar Karel De Gucht wegen dessen umstrittener Äußerungen über die jüdische Lobby verhängen. Ein Sprecher Barrosos erklärte, der Zwischenfall sei zu den Akten gelegt.
Der belgische EU-Handelskommissar und frühere belgische Außenminister Karel De Gucht hatte letzte Woche im flämischen Rundfunk gesagt, es sei nicht einfach, selbst mit einem gemäßigten Juden ein rationales Gespräch über die Nahost-Politik zu führen. Man dürfe die Meinung der Juden außerhalb Israels nicht unterschätzen. In diesem Zusammenhang hatte er die jüdische Lobby in den USA erwähnt.
Seine Äußerungen hatten in jüdischen Kreisen für Proteste gesorgt. Einflussreiche Persönlichkeiten und Medien hatten seinen Rücktritt gefordert.
Einen Tag später hatte De Gucht erklärt, er sei missverstanden worden. Er habe die jüdische Gemeinschaft nie beleidigen wollen.
b/pm - Bild: belga