Bettwanzen sind inzwischen eine regelrechte Plage. Kammerjäger, darunter belgische Firmen wie Rentokill oder Descroes, verzeichnen einen Anstieg der Anfragen in Sachen Schädlingsbekämpfung um 60 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Die Anfragen betreffen zwar alle Arten von Schädlingen, wie etwa Mäuse, Ratten, Fliegen, Wespen oder Mücken, aber die Bettwanzen sind zu einem besonders großen Problem geworden.
Früher sei die Bettwanze eher sporadisch aufgetaucht, vor allem in Hotels in Urlaubsorten. In den letzten drei Jahren aber sei die Bettwanze auch bei uns in der Region zum echten Quälgeist geworden, berichten die Firmen.
Bettwanzen sind zwischen fünf und neun Millimeter groß und haben eine rötlich-schwarze Farbe. Das Ungeziefer hält sich gerne innen auf und versteckt sich in der Wohnung in Möbeln und sonstigen Gegenständen. Bettwanzen sind auf der einen Seite also echte Stubenhocker, auf der anderen Seite sind sie aber auch sehr reiselustig: Oftmals verkriechen sie sich im Gepäck von Reisenden, um sich dann anschließend in kürzester Zeit zu vermehren.
Aus ihrem Versteck kommen sie vornehmlich nachts heraus, sie sind also nachtaktiv. Pro Nacht legen sie Strecken von bis zu 30 Metern zurück. Und wie Mücken mögen auch Bettwanzen unser Blut. Die Folge: Es juckt und zwickt - und das kann bis zu einer Woche andauern. Zu fangen sind die Bettwanzen dabei nur schwer, denn sie verstecken sich gut und kriechen nur raus, wenn es ihnen geheuer ist. Hinzu kommt, dass sie wochenlang ohne Nahrung auskommen können.
Um sich gegen die kleinen Plagegeister zu schützen, kann es helfen, das Gepäck im Hotel in der Wanne, der Dusche oder dem Becken abzustellen. Dort ist die Oberfläche nämlich zu glatt für Wanzen. Metallgepäckständer können auch helfen, da die Bettwanzen darauf ausrutschen. Wenn die Wanzen aber bereits vom Hab und Gut Besitz ergriffen haben, hilft nur eines: Die Kleidung heiß waschen oder ins Gefrierfach legen, um sie abzutöten. Und ansonsten helfen nur die Kammerjäger: Sie setzen unter anderem auch Spürhunde ein, um die Wanzen ausfindig zu machen, und ergreifen dann entsprechende Maßnahmen.
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