Einen technischen Beruf erlernen - ja oder nein? Viele junge Menschen haben Zweifel bei der Berufswahl. Sich die richtigen Fragen zu stellen, kann bei der Entscheidung helfen.
Kann ich gut mit Leuten umgehen?
Das ist vielleicht sogar die wichtigste Frage. Auch wenn man sich leidenschaftlich für Technik interessiert, heißt das nicht, dass man als Techniker das Leben eines Einsiedlers führen muss. Soziale Kompetenzen sind unerlässlich. Oft muss man Teamkollegen anrufen, um bei einem heiklen Problem Hilfe zu bekommen oder um sich mit einer Technik vertraut zu machen, die man noch nicht beherrscht.
Man kommuniziert auch häufig mit Kunden und nicht zu vergessen: dem Vorgesetzten. Wer Servicetechniker ist, besucht zum Beispiel auch viele Menschen zu Hause und steht dadurch in ständigem Kontakt zu anderen Menschen.
Sind die Arbeitszeiten nicht zu schwierig?
Wer gut sucht, findet bestimmt technische Berufe, die zu Bürozeiten ausgeübt werden. Aber nicht wenige Jobs in Technik und Produktion erfordern Flexibilität in Bezug auf die Arbeitszeiten. Schließlich muss man als Techniker Kunden aufsuchen, die von neun bis 17 Uhr arbeiten, oder man muss sofort bereit stehen, wenn im Unternehmen des Arbeitgebers etwas schief geht. Und auch nach 17 Uhr oder am Wochenende treten Probleme auf.
Diese Flexibilität hat jedoch auch Vorteile. Auf diese Weise wird man zusätzlich bezahlt, oft hat man mehr Urlaub und man kann auch außerhalb der Sommerferien mal eine ganze Woche frei nehmen.
Habe ich Aussicht auf eine Führungsposition?
Ein Manager oder Teamleiter, der nicht weiß, wie man einen Fahrradreifen wechselt, wird von seinen Mitarbeitern nicht Ernst genommen. Als Betriebsleiter in einer Fabrik muss man wissen, wie die Maschinen mit denen man arbeitet, funktionieren. Nur so kann man in Krisensituationen angemessen handeln, die richtigen Entscheidungen treffen und gegebenenfalls eingreifen.
Ein Aufstieg in eine leitende Position als Techniker ist daher sicherlich immer eine Option.
Ist der technische Beruf nicht zu langweilig?
Als Techniker stehen einem viele Herausforderungen bevor. Dazu zählen unerwartete Eingriffe, bei denen man einen kühlen Kopf bewahren sollte. Besonders wenn ein neues Problem auftritt. Da braucht man Erfindergeist. Es gibt auch Deadlines und oft Kunden, die hohe Ansprüche stellen.
Darüber hinaus stehen technische Entwicklungen nicht still, wodurch sich das Arbeitsfeld rasant verändert. Dies bedeutet, dass man regelmäßig an Schulungen teilnehmen muss, um mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten.
Ist das nicht nur was für Männer?
Laut Statistik gibt es zwar noch immer wenig Frauen in technischen Berufen. Aber Frauen sind für einen technischen Beruf genauso geeignet wie Männer. Der Bedarf an qualifizierten Technikern ist hoch, so dass derzeit mehr Frauen in der Branche benötigt werden. Zum Glück machen immer mehr Frauen technische Ausbildungen.
Fakt ist und bleibt: Sowohl Männer als auch Frauen, die sich jetzt für Technologie entscheiden, werden sicher sehr schnell einen Job finden.
hln/mz