Trauer und Betroffenheit – die Tage nach dem Unglück in Beringen und der Nachbargemeinde Heusden-Zolder, aus der die beiden Feuerwehrmänner stammen, die in den Flammen ums Leben kamen, sind gezeichnet von dem tragischen Verlust.
"Man ist ohnmächtig, es ist einfach unfassbar", sagt eine Kollegin der beiden Opfer vor dem abgebrannten Gebäude, das den beiden Männern zum Verhängnis wurde. Blumen, Kränze und Kerzen haben Menschen vor den Absperrgittern abgelegt, die die Brandruinen vor unbefugtem Zutritt schützen.
"Wir können nur feststellen, dass das ein ziemlich heftiger Brand gewesen war, dass unsere Leute ziemlich viel mitgemacht haben", sagt ein anderer Feuerwehrmann, der um die verlorenen Kollegen trauert. Und dann fehlen ihm die Worte.
In den Rathäusern von Beringen und Heusden-Zolder liegen seit Montag Kondolenzbücher aus. Rita Van der Biesen und ihr Mann haben sich dort eingetragen. "Wir haben selbst zwei Söhne, die bei einer freiwilligen Feuerwehr aktiv sind", erklärt Rita. "Die haben zusammen mit diesen Männern an Übungen teilgenommen. Mein Vater ist früher auch bei der Feuerwehr von Heusden gewesen. Wir kennen das also alles aus unserer eigenen Erfahrung."
Bei der Feuerwehr von Heusden-Zolder, die bei dem Brand ausgerückt war, versucht man, so gut wie möglich mit dem Verlust der beiden Kollegen klar zu kommen. "Wir versuchen, das sowohl als gesamtes Team zu verarbeiten, als auch individuell wenn nötig. Wir lassen uns auch durch Spezialisten helfen", sagt Kommandant Bert Swijsen.
Wegen des tragischen Vorfalls sind Sonderregelungen zum Einsatz der Feuerwehrleute aus der Kaserne getroffen worden. "Wir haben es den Mitarbeitern in der Kaserne selbst überlassen, zu entscheiden, ob sie sich einsatzfähig melden oder nicht", so Swijsen. "Sollte es dann zu einem Einsatz kommen und wir hätten hier zu wenig Leute, dann würden Feuerwehrleute aus den Nachbarkasernen aushelfen."
Doch nicht nur Trauer und Verarbeitung finden statt in Beringen und Heusden-Zolder. Auch Polizei und Staatsanwaltschaft sind aktiv. Es geht darum, zu erfahren, wie der Brand entstanden ist. Kurz bevor der Brand um etwa 2 Uhr morgens ausgebrochen war, will ein Zeuge einen Menschen gesehen haben, der das Gebäude des leerstehenden Supermarktes verlassen hatte.
Pieter Strauven von der Staatsanwaltschaft Hasselt bestätigt, dass der Brand tatsächlich von einem Menschen verursacht worden sein könnte. "Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass es einen technischen Defekt in dem Gebäude gegeben hat. Deshalb gibt es für die Brandursache bislang nur Vermutungen. Und da eben die Vermutung, dass ein Mensch den Brand verursacht hat. Ob absichtlich oder nicht, auch das gilt es noch zu klären."
Aber auch die Feuerwehr selbst und das Föderale Fachzentrum für zivile Sicherheit wollen verstehen, was bei dem Brand tatsächlich vorgefallen ist. Wie die Abläufe waren, wer wann in das Gebäude gegangen ist, wie die Feuerwehrmänner reagiert haben. Was sie getan oder auch nicht getan haben.
"Wir möchten aus dem Vorfall lernen", sagt Willy Vanderstraeten, Direktor des Föderalen Fachzentrums für zivile Sicherheit. "Denn vielleicht müssen wir aufgrund der Analyse der Vorfälle unsere Prozeduren, unsere Formen der Ausbildung für Rettungskräfte ändern."
Kay Wagner