Seit dem Jahr 2000 sind in Belgien 23 Feuerwehrleute im Einsatz gestorben. Der tragische Brand in Beringen hat wieder einmal gezeigt, wie gefährlich der Beruf der Feuerwehrleute ist, wenn sie im Dienst zur Rettung anderer Menschen sind.
Dennoch stellt sich die Frage: Wie konnte das passieren? Der Verband der Feuerwehrleute bittet darum, nicht über den Tod ihrer Mitstreiter zu spekulieren. Jedoch kam ein Phänomen schnell zur Sprache: der "Flashover" - der Feuersprung, ein Fachbegriff für einen Brand, der schlagartig zu einem Vollbrand übergeht.
Was eben noch ein kleines Feuer war, wird plötzlich zu einem ausufernden Feuersee. "Bei einem Flashover ist die freigesetzte Hitze plötzlich so groß, dass alle brennbaren Stoffe, die sich im Raum befinden, am Feuer beteiligt sind. Dadurch wird der Brand viel intensiver", erklärt der Professor für Brandschutzsicherheit an der Universität Gent, Bart Merci.
Ein physikalisches und chemisches Phänomen also. Zu Beginn des Brands steigt die Temperatur gleichmäßig. Beim Flashover schießt die Temperatur rasend schnell in die Höhe - bis auf 600 Grad.
Es gibt Anzeichen, dass es zu einem Flashover kommen wird. Aber ehe ein Feuerwehrmann das realisiert, ist es oft schon zu spät. "Dann ist es eine Frage von Sekunden", sagt Brandschutzspezialist Merci. "So ein Flashover ist so intensiv, dass die Überlebenschancen sehr gering sind. Selbst mit Schutzkleidung." 600 Grad Celsius überlebt man selbst mit Schutzanzug und Sauerstoffmaske nur zehn bis 15 Sekunden, sagen die Experten.
Ein Problem ist offenbar, dass immer mehr Häuser und Gebäude gut isoliert sind. Dadurch erhöht sich bei einem Brand die Chance eines Flashovers.
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