Wissenschaftler gehen davon aus, dass etwa 18 Prozent der 14- bis 16-Jährigen regelmäßig rauchen. Das hat die Uni Löwen in einer Studie in Namur herausgefunden. Das ist zwar keine belgienweite Erhebung, trotzdem sei es ein Richtwert.
Und damit schneidet Belgien schlechter ab, als sechs Vergleichsländer in Europa: In Irland, Portugal, Italien, Finnland, den Niederlanden und Deutschland sind es deutlich weniger. Im Schnitt rauchen 14 Prozent in dieser Altersklasse. Aber in Finnland beispielsweise sind es nur zehn Prozent.
Bisher dürfen Jugendliche in Belgien ab 16 Jahren Tabak-Produkte kaufen. Ab dem 1. November dürfen sie das erst ab 18.
Beim Wort Tabak denkt man oft an die klassischen Zigaretten, gemeint sind aber auch beispielsweise E-Zigaretten, selbst wenn die kein Nikotin enthalten.
Ebenfalls tabu sind dann die Cannabis-Produkte, die man in Belgien legal kaufen kann. Das sind die, die einen THC-Gehalt von weniger als 0,2 Prozent haben.
Händler, die dabei erwischt werden, Tabak an Minderjährige zu verkaufen müssen mit Bußgeldern von 200 bis 20.000 Euro rechnen. Bisher ist es so, dass bei rund jeder 50. Kontrolle ein Händler Tabak an einen Jugendlichen verkauft, der eigentlich zu jung ist.
Das neue Mindestalter war jedoch nicht unumstritten. Nicht alle Parteien hatten dem zugestimmt. Ausgerechnet die Partei von Gesundheitsministerin Maggie De Block, die OpenVLD war dagegen.
Belgien ist eines der wenigen Länder in Europa, in denen Minderjährige noch Tabak kaufen dürfen. Und noch wichtiger: Je früher jemand mit dem Rauchen anfängt, desto schwerer kommt er davon wieder los.
Der internationale Vergleich zeigt auch: Länder, in denen Rauchern das Rauchen madig gemacht wird, wird auch weniger geraucht. Maßnahmen wie höhere Tabaksteuern, und das Verbannen von Rauchen aus dem öffentlichen Raum zeigen durchaus Wirkung.
meuse/ok