In den letzten Juli bzw. ersten Augusttagen geben sich die Urlauber buchstäblich die Klinke in die Hand. Für die Juli-Urlauber heißt es: Schluss mit Faulenzen oder in der Sonne fläzen. Die August-Urlauber hingegen, die bereiten sich gerade erst auf die Abreise vor.
Und diese beiden Gruppen werden sich jetzt buchstäblich kreuzen. Erstmal auf den Straßen. Die französische Verkehrsbeobachtungs- und Informationsstelle "Bison futé" hat für das anstehende Wochenende "Code schwarz" ausgegeben. Schlimmer geht nicht.
Allein in Frankreich werden acht bis zehn Millionen Fahrzeuge auf den Autobahnen und Nationalstraßen erwartet - pro Tag. In beiden Richtungen, also nach Süden und nach Norden. Chassé-Croisé eben.
Der flämische Automobilclub VAB erwartet für Samstagmittag 800 Kilometer Stau in Frankreich. Die Organisation empfiehlt Reisenden, erst am späten Samstagvormittag aufzubrechen - und nicht nachts zu fahren, da das Unfallrisiko dann wesentlich höher sei. Und auch in Belgien wird an diesem Wochenende hohes Verkehrsaufkommen erwartet auf den bekannten Autobahnen Richtung Süden.
An den Flughäfen ist die Lage vergleichbar. In Charleroi werden Freitag 30.000 Passagiere erwartet.
Am Brussels Airport in Zaventem ist der Freitag sogar der Tag mit dem höchsten Passagieraufkommen des Jahres: 96.000 Fluggäste kommen entweder an oder starten in den Urlaub. Samstag werden 83.000 Menschen erwartet, am Sonntag werden es knapp 90.000 sein. Macht insgesamt also: 270.000 innerhalb von drei Tagen.
Wir haben uns aber auf diesen Tag gut vorbereitet, sagte Nathalie Pierard, Sprecherin des Brussels Airport in der VRT. Wir sind jetzt genau zwischen Juli und August. Heißt: Die Abflug- und die Ankunftshalle sind gleichermaßen voll. Für uns gilt: "Alarmstufe rot".
Gleiches gilt auf den Autobahnen: 270.000 Fluggäste an drei Tagen: die wollen in Bahnen gelenkt werden. "Wir kennen inzwischen die Nadelöhre, wo sich also die Warteschlangen bilden können", sagt Nathalie Pierard. Vor allem dort sei denn auch zusätzliches Personal eingeplant worden, etwa an den Sicherheitskontrollen und beim Zoll.
Doch auch die Fluggäste könnten -und sollten- ihre Vorkehrungen treffen, um möglichst reibungslos in die Ferien zu starten. Erstmal empfiehlt der Landesflughafen den Passagieren, nicht erst auf den letzten Drücker zu kommen, und möglichst auch schon einen Parkplatz reserviert zu haben. Das geht ja inzwischen über die Webseite.
Im Vorfeld sollte man auch überprüfen, ob das Handgepäck wirklich den Vorgaben entspricht. Und nicht vergessen: Man muss darauf achten, dass die Reisedokumente nicht abgelaufen sind. Aber für alle gilt der wohl wichtigste Tipp: Ruhe bewahren!
Roger Pint
Die deutschen und belgischen Flughäfen boomen, schön für die Klimabilanz. Unter den Flugreisenden waren sicher auch viele Schüler/innen. Und nach den Ferien demonstrieren sie wieder für die Klimarettung.