Aus Feind wird Freund: Die Konkurrenten auf dem belgischen Telekommunikationsmarkt Proximus und Orange wollen ein gemeinsames Mobilfunknetz aufbauen. Dafür ist die Gründung einer gemeinsamen Tochterfirma vorgesehen. Dieses Joint Venture soll zu jeweils 50 Prozent den beiden Unternehmen gehören.
Bei Proximus und Orange erhofft man sich dadurch Synergieeffekte: zum Beispiel keine doppelten Antennen mehr und weniger Energiebedarf. Den Kunden versprechen die Anbieter eine bessere Mobilfunkqualität. Außerdem zielt der Schritt auf eine bessere Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G ab. Dieser neue Standard bietet schnelles mobiles Internet und gilt als absolute Zukunftstechnologie.
Abgesehen von dieser Zusammenarbeit wollen die beiden Netzbetreiber aber weiterhin unabhängig voneinander wirtschaften und miteinander konkurrieren. Vertraglich soll das Vorhaben bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Bis alles in trockenen Tüchern ist, werden wohl auch die Wettbewerbshüter noch einen Blick auf diesen Deal werfen. Der föderale Telekommunikationsminister Philippe De Backer zeigte sich schon einmal skeptisch. Besonders beim Aufbau eines 5G-Netzwerks sieht De Backer potenzielle Probleme: Proximus und Orange hätten zusammen quasi ein Monopol. Diese Wettbewerbsverzerrung könnte dazu führen, dass nicht schnell genug in die neue Technologie investiert wird, fürchtet der Open-VLD-Politiker.
Telenet will mitmachen
Das Telekomunternehmen Telenet will sich an einem gemeinsamen Mobilfunknetz von Proximus und Orange beteiligen. Telenet teilte am Freitag mit, es würde gerne in die Verhandlungen über ein Joint Venture einbezogen.
Proximus und Orange sagten jetzt, sie seien offen für Gespräche auch mit Telenet. Allerdings müssten für eine Zusammenarbeit die technischen Voraussetzungen stimmen. (belga/rtbf/est)
Peter Esser
Das jetzt schon mit zu den teuersten Mobilfunknetze zählende Belgien in Europa, bedeutet durch diese Fusion ein,ohne Wenn und Aber, ein Monopol auf unserem belgischen Markt.
Die Mobil-Funkpreise werden in Dimensionen steigen, die für Normalverdiener nicht mehr zu stemmen sind.
Diese Fusion muss mit allen rechtliichen Mitteln gestoppt werden!!!