Belgien steht im internationalen Vergleich richtig gut da, nämlich auf Platz sechs der Weltrangliste. Platz eins teilen sich Japan und Singapur, 189 Länder kann man mit einem Reisepass dieser Länder bereisen. Danach kommen Südkorea, Deutschland und Finnland mit 187 Ländern auf Platz zwei.
Dass man im Index auf- oder absteigt, liegt laut den Machern des Indexes an der Demokratisierung, die in einem Land stattfindet. Wenn auf der anderen Seite Einwohner eines Landes mit ihren Pässen viele andere Länder frei betreten dürfen, beschleunigt das auch wieder die Demokratisierung und Liberalisierung im eigenen Land. Das ist dann so gesehen eine Win-Win-Situation, die dazu führt, dass ein Land im Index aufsteigt. Anders herum geht das natürlich genauso: Länder, die sich isolieren, rutschen im Index ab. Ein Beispiel sind die USA. Die standen 2014 noch auf Platz eins, jetzt schaffen sie es nicht mehr in die Top 5. Das liegt unter anderem daran, dass Präsident Donald Trump sich aus verschiedenen internationalen Organisationen zurückgezogen hat.
Geld spielt natürlich auch eine Rolle, wie das Beispiel Afrika zeigt: Einige afrikanische Länder haben die Visumspflicht für die Golfstaaten abgeschafft, weil sie auf die Reisenden aus den Golfstaaten angewiesen sind, da die Geld ins Land bringen. Einige Länder versuchen auch Investitionen mit dem Versprechen eines Reisepasses zu verknüpfen - das nennt man dann "citizenship by investment", also Staatsbürgerschaft durch Investition. Das kann natürlich ein attraktives Angebot sein, wenn es sich um einen Reisepass handelt, mit dem man dann visumfrei in viele Länder reisen kann. In Europa wird diese Praxis unter anderem von Malta und Zypern angewandt. Diese Länder stehen im Index auch gut da.
Es ist klar, dass Länder in denen Krieg herrscht, ganz unten auf der Liste stehen. Afghanistan steht ganz unten. Mit dem Reisepass kann man nur in 25 Länder ohne Visum reisen. Für die Länder Irak, Syrien, Pakistan, Somalia und Jemen sieht es nicht viel besser aus.
vrt/lo