Bei den letzten Wahlen am 13. Juni erhielt die 28-jährige Notärztin aus dem limburgischen Lummen 42.600 Vorzugsstimmen. Ihre Partei, die flämisch-nationalistische N-VA, schickte sie daraufhin in den Senat.
In der vergangenen Woche begab sie sich mit ihrem 30-jährigen Freund Bas nach Thailand, um dort einen kurzen Erholungsurlaub anzutreten, vor allem für Bas. Der junge Mann war erst seit einem Jahr verheiratet, lebte aber seit einer Woche von seiner Frau getrennt, hatte auch psychische Probleme und ist drogenabhängig.
Seine neue Freundin Kim Geybels verschrieb ihm als Ärztin mehrmals schmerzstillende Opiate, um seine Rückenschmerzen zu lindern. Sie begleitete ihn auch mehrmals nach Maastricht, um dort völlig legal Marihuana zu kaufen.
Während ihrer Thailandreise ging Bas einen Abend allein aus. In Bangkok freundete er sich mit einem jungen Thailänder an. Seinen 30. Geburtstag wollte Bas am Strand von Pattaya verbringen. Der Thailänder brachte seine Familie und Freunde mit, um gemeinsam zu feiern. Am Abend, so erzählt Kim Geybels, wurde getrunken und Wasserpfeife geraucht.
Ihre neuen thailändischen Freunde wurden plötzlich unangenehm, so dass die Senatorin und ihr Freund in ihr Hotel flüchteten. Dort erwartete sie allerdings bereits die Polizei. Sie war informiert worden, die beiden belgischen Touristen hätten Drogen in ihrem Zimmer. Tatsächlich fanden die Beamten dort ein Säckchen mit weißem Pulver. Die beiden wurden erpresst und die Polizei ging erst, nachdem sie eine runde Summe erhalten hatte.
Die Senatorin alarmierte die belgische Botschaft, die sie zu ihrem Flugzeug brachte. Bei ihrer Rückkehr nach Belgien wurde die Senatorin von einer Abordnung ihrer Partei erwartet. Die Parteispitze legte ihr nahe, ihr Amt niederzulegen, um der N-VA nicht zu schaden. Kim Geybels gehorchte und verlor auch ihr Amt als Vorsitzende der Jung-N-VA. Mit Bas hatte sie seither keinen Kontakt mehr. Sie sagt, der ganze Rummel um die Affäre sei vor allem peinlich für ihre Familie.
In der flämischen Presse macht die Affäre sei zwei Tagen Schlagzeilen, doch die Meinungen sind unterschiedlich. So meint Gazet van Antwerpen: Die N-VA hatte keine andere Wahl. Doch Het Laatste Nieuws und De Morgen zeigen Verständnis für die junge Frau, die sich in den falschen Mann verliebte: An Politiker stellt man jetzt auch in ihrem Privatleben Anforderungen, die ihnen das Gesetz nicht auferlegt.
Bild: belga